Aufbruchstimmung im Aarestädtchen: «Messe an der Aare» soll 2021 stattfinden

Kein einfaches Erbe hat Paul Jenny vor gut einem Jahr angetreten. Damals hat der Kommunikationsberater und Verkaufstrainer das Präsidium des Gewerbevereins Aarburg vom langjährigen Präsidenten Reto Signorell übernommen. Angetreten ist Jenny mit dem vordringlichen Ziel, in Aarburg wieder eine Gewerbeausstellung durchführen zu können. Denn 2018 musste die geplante Gewerbeausstellung mangels Teilnehmern abgesagt werden. Mit dem Val Müstair war zwar ein Gastort gefunden, ein ansprechendes Rahmenprogramm aufgegleist, viele Tombolapreise zugesagt – nur die Aussteller zeigten wenig Interesse an der Durchführung einer GEWA’18. Statt mindestens 50 Aussteller, wie es das Organisationskomitee geplant hatte, hatten sich nicht einmal 30 Aussteller angemeldet. Ein Desaster, das den Gewerbeverein auch finanziell belastete.

Motiviertes OK hat Arbeit aufgenommen

Tempi passati. Nun ist im Aarburger Gewerbeverein Aufbruchstimmung spürbar. Eine Umfrage unter den Mitgliedern hat ergeben, dass in Aarburg durchaus Interesse an einer Gewerbeausstellung besteht. Etwas mehr als 80 Prozent der Umfrage-Teilnehmer haben dazu ja gesagt. Und Paul Jenny hat mit Leonz Heggli ausgerechnet einen seiner schärfsten Kritiker für die Übernahme des OK-Präsidiums angefragt. «Ich habe mit der direkten Art von Leonz keinerlei Probleme», sagt Paul Jenny und lacht.

Mit seiner Meinung, dass der Gewerbeverein Aarburg im Alleingang keine Gewerbeausstellung mehr ausrichten könne, hat Leonz Heggli nie zurückgehalten. Im Gegenteil. Er hat immer gefordert, den Blick über die (Dorf)-Grenzen hinaus zu öffnen. «Ich bin klar der Meinung, dass unsere Wirtschaftsregion eine Messe braucht und verdient, die einerseits weit über die Region hinaus ausstrahlt und die andererseits dem Gewerbe Chancen bietet, sich in einem grösseren Umfeld präsentieren zu können», betont der 53-jährige Unternehmer.

Das Organisationskomitee hat der OK-Präsident nach seinen Vorstellungen zusammengesetzt. Ihm gehören neben Heggli Paul Jenny (OK-Vizepräsident/Verkehr/Infrastruktur), Gisela Löw (Sekretariat), Simon Bopp (Finanzen), Andrea Biasca (Marketing/Kommunikation), Bruno Lustenberger (Gastronomie), Guido Koch (Bau) und Manfred Werner (Ausstellerbetreuung/Planung) an. «Wir haben eine ausgewogene Mischung von Jung und Alt im OK», betont Leonz Heggli, dem es wichtig ist, dass sich auch jüngere Unternehmer mit ihren Ideen einbringen können. Dafür fehle es vielleicht etwas an Erfahrung in der Organisation von Gewerbeausstellungen. «Nicht unbedingt ein Manko», wie Heggli findet, «denn wir wollen hier etwas Neues auf die Beine stellen.»

Denn ändern will Heggli mit seinem Team vieles. Zwar verbleibt der Standort der Messe im Raum Paradiesli mit der Mehrzweckhalle als Zentrum, die Aussteller sollen aber aus dem Grossraum Olten/Zofingen kommen. Die entsprechende Namensänderung von GEWA, dem Kürzel für Gewerbeausstellung Aarburg, auf Messe an der Aare dokumentiert den regionalen Charakter der Messe ebenso wie das neue Logo mit der fliessenden Aare.

Auf dem Wasserweg an die Messe

Auch Oltner Gewerbetreibende sind zur Teilnahme an die Messe an der Aare eingeladen. «Die ersten Kontakte zum Verein Gewerbe Olten haben in positiver Atmosphäre stattgefunden», führt Heggli aus. Ein aktives Mitwirken bei der Organisation der Messe sei von Seiten von Gewerbe Olten zwar nicht vorgesehen, der Verein will aber die direkte Kommunikation zu seinen Mitgliedern ermöglichen. Schon etwas weiter gediehen ist die Idee, Besucher per Motorboot auf der Aare nach Aarburg zu transportieren. «Der Nautische Club Aarburg wurde bereits angefragt – er steht unserem Anliegen äusserst positiv gegenüber», lässt Leonz Heggli verlauten. Um Verstärkung sollen auch die Pontoniere aus Aarburg und Olten angefragt werden.

Geplant ist, Messebesucherinnen und -besucher aus zwei Richtungen auf dem Wasserweg an den Landhausquai in Aarburg zu führen. Einerseits von Olten her, andererseits von Rothrist her, wo unterhalb des Stauwehrs Ruppoldingen eine Einstiegsstelle besteht. «Damit würden auf dem kurzen Aare-Abschnitt zwischen Rothrist und Olten während drei Tagen drei temporäre Häfen bestehen», sagt Leonz Heggli schmunzelnd.

Auf der verkehrstechnisch ohnehin schon viel befahrenen Strasse Olten-Aarburg möchte man die Messebesucher vorwiegend mit dem öffentlichen Verkehr ins Aarestädtchen bringen. Zumindest bis zur Haltestelle Stadtgarten. Von hier aus könnte ein Shuttle die Besucher über den Aarehafen am Landhausquai zum Messegelände beim Paradiesli führen. «Das ist aber eine Kostenfrage», führt Heggli weiter aus. «Den Shuttle könnten wir sicherlich nur bei einer genügend grossen Ausstellerzahl einrichten.»

Mindestens 60 Aussteller sollen es sein

Natürlich hat der zielstrebige OK-Präsident auch eine Vorstellung davon, wie viele Aussteller vom 23. bis 25. April 2021 im Aarestädtchen ausstellen sollen. «Wenn es mehr als 60 Aussteller wären, würde ich das für Aarburg eine gelungene Sache finden», meint Heggli. Wichtig sei dabei, dass auch Kleinstunternehmer, Vereine oder auch Hofläden an der Messe teilnehmen können. «Für diese haben wir ein spezielles Angebot, indem wir Tische und Marktstände zu erschwinglichen Preisen anbieten», sagt Heggli. Mit den Anmeldungen ist das OK auf Kurs. «Wir gehen persönlich auf die Firmen zu, da ist jedes OK-Mitglied gefordert», meint Leonz Heggli, sodass weitere Firmen schon bald auf der Ausstellerliste unter diemesseanderaare.ch erscheinen sollten. Eine rasche Anmeldung lohnt sich übrigens. Noch bis Dienstag, 30. Juni, kann man vom attraktiven Frühbucherrabatt profitieren.