«Pumptrack»: Heftiger Widerstand gegen 200 Meter Velobahn

Hier soll der Aarburger Pumptrack hinkommen. Bild: Aarbig rollt (Oktober 2019)
Hier soll der Aarburger Pumptrack hinkommen. Bild: Aarbig rollt (Oktober 2019)
Dieses Bild stammt von einer Anlage in Brugg. Bild: HCW (März 2018)
Dieses Bild stammt von einer Anlage in Brugg. Bild: HCW (März 2018)

Das Projekt hat heftigen Gegenwind. Der Camping Wiggerspitz hat Widerstand angekündigt. Doch davon liess sich der Verein «Aarbig rollt» nicht irritieren. Er hat nun ein Baugesuch für einen Pumptrack am Aareufer eingereicht. Die asphaltierte, hügelige Velobahn würde eine Länge von rund 200 Meter haben und auf einem Rechteck von 20 auf 50 Metern platziert. Südlich grenzt die Bahn direkt an den Camping, nördlich ist ein Aufenthaltsbereich geplant, der an den Aare-Ufer-Weg grenzt.

Laut der mit dem Baugesuch eingereichten Betriebsordnung soll der eingezäunte Pumptrack von Montag bis Samstag von 8 bis 22 Uhr geöffnet sein. Am Sonntag wäre es von 8 bis 20 Uhr zugänglich. Die Rundbahn dürfte mit allen nichtmotorisierten Rollsportgeräten befahren werden. Die Anlage wäre öffentlich zugänglich und unentgeltlich nutzbar. Lärmbelastungen seien zu unterlassen. Es dürfe keine verstärkte Musik gespielt werden, ausser bei speziell bewilligten Anlässen, heisst es in der Betriebsordnung.

Das Befahren mit luftgefüllten Pneus verursacht keinen Lärm

Gemäss den Verhaltensregeln fordern die Betreiber die Leute auf, auf der Anlage auf den Konsum von Alkohol, Tabakwaren und Drogen jeglicher Art zu verzichten. Eine öffentliche Toilettenanlage stehe ausserhalb des Freibads zur Verfügung. Die sanitären Einrichtungen des Campingplatzes dürften nicht benutzt werden.

Auch das Thema Parkplätze handelt die Betriebsordnung ab: Sie empfiehlt Besuchern, die öffentlichen, gebührenpflichtigen Parkplätze beim Freibad, dem Park+Ride oder an der Woog Aarburg zu benutzen. Am Wochenende dürften zudem die Parkplätze beim Schulhaus Paradiesli genutzt werden. Das Parkieren auf den Parkplätzen des Campingplatzes Wiggerspitz sei verboten. Auch die Zufahrt mit motorisierten Fahrzeugen zum Pumptrack sei aufgrund des Fahrverbots untersagt.

Zu den Lärmessmissionen der Anlage haben die möglichen Betreiber eine Selbstbeurteilung eingereicht. Das Befahren des Pumptracks führe zu keinen nennenswerten Lärmemissionen. Die Kommunikationsgeräusche der Besucher würden sich auf den aareseitig geplanten Rast- und Pausenbereich konzentrieren. Vergleichbare Projekte von Pumptracks würden im Grundsatz in puncto Lärmemissionen die Planungsrichtwerte einhalten. Mit einer massgeblichen Zunahme motorisierten Verkehrs sei nicht zu rechnen.

Bei einem typischen Betrieb der Anlage rechnen die Betreiber mit ungefähr zwanzig gleichzeitigen Nutzern. Der Pumptrack könne mit Mountainbike, BMX-Rädern, Inline-Skates, Skateboard, Kickboard, etc. befahren werden. Es ist davon auszugehen, dass die Anlage grossmehrheitlich von Velofahrern genutzt werde. «Das Befahren mit luftgefüllten, weichen Pneus verursacht keine nennenswerten Geräusche», so die Betreiber. Wenn überhaupt seien Skateboards mit harten Rollen in Bezug auf Lärm massgebend. «Diese sogenannten Street-Skateboards werden zahlenmässig einen sehr untergeordneten Teil ausmachen», so der Verein.

Auch der Nautische Verein hat Fragen zum Projekt

Der Camping Wiggerspitz will nicht an eine ruhige Sport-Idylle glauben. Er wird in den nächsten Tagen eine 20-seitige Einsprache gegen den Pumptrack einreichen. Die bestätigt Vereinspräsident Beat Meyer. «Die Themen in der Beschwerde sind der fehlende Abstand, das fehlende WC, der Lärm und die Parkplatzsituation.»

Opposition kommt auch von einem weiteren Nachbarn des geplanten Pumptracks. Der Nautische Club Aarburg wird ebenfalls eine Einsprache einreichen. «Grundsätzlich sind wir nicht gegen den Pumptrack», betont Präsident Michael Pagano. «Aber der Eingang müsste anders gelöst werden, da der über das Land des Nautischen Clubs führen würde». Auch die Parkplatz- und WC-Situation sei nicht zu Ende gedacht. «Da wäre aber auch die Gemeinde gefordert», sagt Pagano.

Ob also der Pumptrack wie geplant gebaut wird, ist noch unklar. Weitere Auskünfte über die Baugesuchsunterlagen hinaus will Dominique Moor von «Aarbig rollt» nicht erteilen. Der Verein solle keine Stellungnahme abgeben, bis der Prozess abgeschlossen ist.