Zurück zum Normalzustand?

Nach wochenlangem, schockartigem Schweigen melden sich die politischen Parteien langsam wieder zurück mit ihren Forderungen. Sie wollen unbedingt eine Parlaments-Session, damit sie den Bundesrat mit ihren, vor allem wirtschaftlichen, Interessen unter erhöhten Druck setzen können. Hoffentlich gibt der Bundesrat nicht zu schnell nach!

Und immer lauter wird der Ruf zur Rückkehr zum Normalzustand. Doch was meinen diese Rufer mit Normalzustand? Alles wieder wie gehabt? Das wird vorläufig nicht mehr möglich sein. Die Arbeitgeber und die Arbeitnehmer – also alle! – werden massive Abstriche machen müssen, sowohl auf der Einnahmen- wie auch auf der Ausgabenseite. Das bisher angestrebte, jährliche Wirtschaftswachstum wird Wunschdenken bleiben.

Die Globalisierung wird ihren Glanz verlieren. Der Kapitalismus und die Marktwirtschaft – bei vernünftiger Umsetzung ein gutes System! – wird wieder kleinere Brötchen backen müssen. Unsere Konsum- und Wohlfühlgesellschaft wird sich auch mässigen müssen.

Und: Diese Corona-Krise sollte die Schweizer Bevölkerung wachrütteln; man stelle sich vor, in einem AKW in oder nahe der Schweiz oder im Zwilag bei Würenlingen passiert ein GAU (unmöglich?). Die jetzigen Einschränkungen sind nur ein Vorgeschmack, denn der Aufenthalt im Freien wäre für längere Zeit unzumutbar!

Robert Bär, Rothrist