Erneuter Anlauf für Tempo-30-Zone

Vorschläge für neue Tempo-30-Zonen können an kanzlei@uerkheim.ch oder unter 062 739 55 20 bis zum 30. April gemeldet werden.

Es gibt Themen, die bewegen eine Gemeinde mehr als andere. Jüngstes Beispiel sind 5G-Mobilfunkantennen. In eine ähnliche Kategorie gehört die Einführung von Tempo-30-Zonen, die einerseits für mehr Verkehrssicherheit und Wohnqualität sorgen. Andererseits erregen sie die Gemüter von Automobilisten und Freiheitsgeistern, die sich in ihrer Fahrtätigkeit fremdbestimmt und eingeschränkt fühlen.

Um eine mögliche Auseinandersetzung zu vermeiden, geht der Uerkner Gemeinderat neue Wege. Ursprung des Ganzen ist eine Anfrage von Anwohnern, die die Realisierung einer Tempo-30-Zone im Quartier Bachstrasse/Mattenweg anstreben. «In diesem Zusammenhang wird der Bevölkerung die Gelegenheit gegeben, dem Gemeinderat weitere Tempo-30-Zonen zur Prüfung vorzuschlagen», heisst es in einer Gemeindemitteilung. Vorschläge seien bis zum 30. April an die Gemeindekanzlei zu richten.

«Kostentechnisch macht es Sinn, das Ganze als ein Projekt wahrzunehmen und so Synergien zu nutzen», sagt Gemeindeschreiber Hans Stadler auf Anfrage. Bereits sei ein zweites Quartier vorgeschlagen worden. Nach dem Einreicheschluss werde der Gemeinderat sämtliche vorgeschlagenen Tempo-30-Zonen prüfen und der Gemeindeversammlung voraussichtlich am 27. November einen Kredit für die Realisierung beantragen.

Tempo-30-Zonen wurden bereits einmal abgelehnt

Der eingeschlagene Weg kommt nicht von ungefähr. Im Jahr 2014 schlug der Gemeinderat dem Souverän die Realisierung von drei neuen Tempo-30-Zonen mit einem Gesamtkredit von 86 000 Franken vor. Vertreter aus zwei der drei Quartiere äusserten sich an der Gmeind kritisch gegenüber dem Vorhaben. Ein Rückweisungsantrag wurde daraufhin klar mit 49 zu 15 Stimmen angenommen. Anwohner des Quartiers Bachstrasse/Mattenweg, aus dem sich damals kein Vertreter an der Gemeindeversammlung äusserte, versuchen heute erneut, eine Tempo-30-Zone einzuführen.

Hat das Projekt überhaupt Chancen, wenn es vor sechs Jahren bereits einmal bachab geschickt wurde? Hans Stadler findet Ja: «Ich glaube, es hat zum Teil ein Umdenken in Sachen Tempo 30 stattgefunden.»