Therapie statt Haft für Messerstecher

Beim Lesen von diesem unglaublichen und herzzerreissenden Urteil im ZT vom 20. Februar stockt einem der Atem. Für jemanden, der glaubt, noch normal denken zu können, scheint ein solches Gutachten und Gerichtsurteil völlig absurd. Es handelt sich hier um einen Mord, wie er wohl brutaler und abscheulicher kaum zu übertreffen ist. Und dann ist zu lesen, Gutachterin attestiert dem Täter Schuldunfähigkeit. Was muss in einem Menschen vorgehen, bis er zu einer solch grausamen Tat fähig ist? Paranoide Schizophrenie wurde von der Gutachterin diagnostiziert. Dass der Täter diesen Zustand nur vorgespielt habe, glaube sie nicht. Lässt sich auch feststellen, ob es vielleicht sogar noch ein guter Schauspieler ist? Ich meine, für einen solch kaltblütigen Mord gibt es für mich keine Entschuldigung. Eigentlich sollte man mit ihm gleich verfahren, wie er mit dem unschuldigen Opfer. Es zeigt sich ja, wie viel die psychiatrische Behandlung 2017 gebracht hat.

Dass dann die Richter dieses grausame Vorgehen auch noch mit einer Schuldunfähigkeit gutheissen, finde ich den absoluten Hammer. Es zeigt mir, ein Menschenleben ist nichts mehr wert, nur schade, dass es immer die Falschen trifft. Was für Lorbeeren bekommt eigentlich die Opferfamilie? Das Geld, was die vorgesehene Therapie für einen möglicherweise kaum einsichtigen Mörder den Steuerzahler kostet, müsste vielmehr der Familie zukommen, die ein Leben lang von diesem Verbrechen geprägt ist.

Dieses Urteil löst vermutlich beim einen oder anderen Bürger ein Kopfschütteln aus, glaube kaum, dass ich alleine bin. Ich werde den Gedanken nicht los, wo bleibt da die gelobte Gerechtigkeit. Mir scheint, unser Rechtsstaat verkommt immer mehr zu einer Bananen-Republik.

Werner Frauchiger, Oftringen