Oftringen: Jetzt mal ehrlich!

In den nächsten zehn Jahren stehe gemäss neuster Schätzung ein grosser, bisher noch nicht berücksichtigter Investitionsbedarf bei den Schulbauten an, so die Gemeinde. Jetzt mal ehrlich: Was haben die denn gedacht, wer oder was in diese wie Pilze aus dem Boden schiessenden, seelenlosen Investorenbunker einzieht?

Bereits vor Jahrzehnten wurde übermässig viel Bauland eingezont, was in keinem Verhältnis zum absehbaren Wachstum war. Nun drängt die Zeit. Seit Jahren schon droht diesen immensen Flächen eine Auszonung durch den Kanton, falls sie nicht innert Frist bebaut werden. Als Folge kennen wir bereits das massive, viel zu schnelle Wachstum und ein Rattenschwanz, der kein Ende nimmt.

Von grossen Flächen Ackerland, seit jeher durch Bauern bewirtschaftet, werden wir uns weiter schmerzlich verabschieden müssen. Trauriges Beispiel: Peyerland. Hier wird eine Fläche, doppelt so gross wie die der berühmt-berüchtigten Überbauung Butterfly, mit letztlich wohl oder übel 25 bis 30 neuen Wohnblocks zugepflastert – ohne Gestaltungsplan versteht sich. Resultat: Ein Flickenteppich an Betonklötzen, erbaut in möglichst gewinnbringender Art und Weise und wie üblich ohne Einhaltung von Paragraph 32 der aktuellen Bauordnung (Ortsbildgestaltung).

Geschätzt 1000 Bewohner kommen so hinzu. Natürlich nicht auf einen Schlag – und doch wird es in absehbarer Zeit so sein, ob mit oder ohne genügend Schulraum. Es darf dann wieder vor die Kamera gestanden und voller Stolz verkündet werden: «Oftringen hat jetzt mehr als 15 000 Einwohner.» Ach so «äxgüsi», mit aktuell 14 123 Einwohnern (Stand Ende November) wären es – angesichts des momentanen Wachstums – bis dahin wohl eher mehr als 16 000, 17 000 oder 18 000 Einwohner.

Laut revidierter BNO (Entwurf) soll munter weiter Bauland eingezont werden, gar dort, wo heute noch Naturschutzgebiet ist. Dieses erhält dann als Ausgleich eine Fläche am Rande der Gemeinde … unglaublich; da baut man erst um eine Naturschutzzone herum, um dann sagen zu können, dass der Austausch der dort lebenden Arten nicht mehr gewährleistet sei.

Jetzt mal ehrlich: Das (Zusammen)-Leben in unserer Gemeinde leidet. Wir, die Oftringerinnen und Oftringer, haben genug davon, dass immer mehr Einwohner bei uns angesiedelt werden, die sich mit der Gemeinde in keiner Art und Weise verbunden fühlen. Hauptsache: Oftringen – genial zentral.

Andy «Chlöisu» Wipfli, aufgewachsen und wohnhaft in Oftringen