
Aarburg senkt die Sozialhilfequote auf 5,4 Prozent


Aarburg verteidigt einen unrühmlichen Spitzenplatz. Auch im letzten Jahr musste die Gemeinde kantonsweit prozentual am meisten Bedürftige unterstützten. Die Sozialhilfequote lag 2018 laut der kürzlich erschienenen Statistik bei 5,4 Prozent. Der höchste Wert im Kanton, dies trotz eines Rückgangs von 0,7 Prozent.
Der Aarburger Gemeinderat führt in einer Mitteilung aus, dass die Reduktion sowohl bei Schweizern (-13 Personen) wie auch bei ausländischen Personen (-34 Personen) erreicht werden konnte.
Von den 50 Flüchtlingen, die 2017 die Sozialhilfequote massiv ansteigen liessen, da der Bund nach 5 respektive 7 Jahre nicht mehr zahle, seien 21 Personen weggezogen oder hätten eine Beschäftigung gefunden und seien deshalb nicht mehr in der Sozialhilfestatistik aufgeführt.
Der Rückgang von 0,7 Prozent sei zum einen auf die rigorose Umsetzung der Strategie «hart, aber fair» zurückzuführen, so der Gemeinderat. Dies dürfte einige Bezüger veranlasst haben, die Gemeinde Aarburg zu verlassen. Auch trage der Einsatz der Arbeitsintegration erste Früchte. Dies lasse die Verbesserung der Erwerbssituation von 14 Personen (2017) auf 27 Personen (2018) vermuten. Zusätzlich seien auch mehr subsidiäre Leistungen eingefordert und so Sozialhilfebezüger aus der Sozialhilfe abgelöst worden. Der Gemeinderat sieht sich in seinem Vorgehen bestätigt und werde die eingeschlagene Richtung konsequent weiterverfolgen. Auch die Entwicklung 2019 sehe positiv aus, sodass der Gemeinderat zuversichtlich sei, die Quote mittelfristig auf 5 Prozent zu senken.
Auch im gesamten Bezirk Zofingen sank die Sozialhilfequote – jedoch lediglich von 2,8 auf 2,7 Prozent. Deutliche Senkungen der Quote verzeichneten neben Aarburg Uerkheim (-0,9 Prozent), Safenwil (-0,6 Prozent) und Reitnau (-0,5 Prozent).
Die grössten Anstiege der Quote mussten Zofingen (+0,2 Prozent), Staffelbach (+0,6 Prozent) und Kölliken (+0,8 Prozent) hinnehmen.
In Kölliken stieg die Sozialhilfequote damit auf 3,0 Prozent. Total wurden 78 Dossiers und 129 Personen betreut, 2017 waren es noch 63 respektive 96. Laut Michael Urben, stellvertretender Gemeindeschreiber, ist der Anstieg der Sozialhilfequote einerseits auf nicht beeinflussbare Bevölkerungsbewegungen wie Zu- und Wegzüge zurückzuführen. Andererseits sei ein Anstieg bei Fällen von Personen und Familien zu verzeichnen, die sich ohne berufliche Ausbildung in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage befinden. «Weiter trägt auch der Strukturwandel beim Wohnungsangebot seinen Teil zum vorliegenden Quoten-Anstieg bei», sagt Urben.
Die Gemeinde Kölliken versuche, die Unterstützung zur Erreichung der wirtschaftlichen Selbstständigkeit von aktuellen und zukünftigen Unterstützungsfällen zu erhöhen. «Dies unter anderem auch durch weitere Beratungsressourcen», so Urben. Weiter werde die Integration von Betroffenen sowie die Wiedereingliederung in den ersten Arbeitsmarkt durch gezielte und ergänzende Leistungen gefördert.