Die IG Reiden fragt nach dem Start der Ortsplanung

Im Restaurant Lerchenhof versammelte sich vergangenen Mittwoch eine schöne Zahl von politisch Interessierten, um sich zu drei Themen informieren zu lassen: «Sozialleistungen und Gesundheitskosten – quo vadis?», «Aufgaben- und Finanzreform 18 – Plus und Minus?» und «Ortsplanungsrevision – eine knifflige Aufgabe?».

Die Vorträge motivierten zu vielen Fragen und angeregten Diskussionen, sodass sich die Teilnehmer erst gegen Mitternacht auf den Heimweg machten. Den ersten Vortrag hielt Gemeinderätin Esther Steinmann, die das Ressort Soziales in der Gemeinde Reiden leitet. Sie zeigte auf, wo und weshalb die Sozialkosten innerhalb der Gemeinden rasch wachsen und uns in den kommenden Jahren zunehmend belasten werden. Aber auch wie die Mitarbeiter ihres Bereiches erfolgreich versuchen, die Kosten im Griff zu behalten und Auswüchse zu bekämpfen.

Den zweiten Vortrag hielt Markus Schwander. Er zeigte auf, was die «Aufgaben- und Finanzreform 18» (AFR18) in den Gemeinden bewirken. Der Kanton entlastet sich laufend auf Kosten der Gemeinden, was vor allem die finanzschwachen Gemeinden hart trifft. So wäre es viel gerechter, wenn der Kanton Sozial- und Bildungsaufwendung als Ganzes tragen würde und so für mehr Steuer-Gerechtigkeit unter den Bewohnern der verschiedenen Gemeinden sorgte.

Edi Bossert machte den Schluss der Vortragsreihe mit dem aktuellen und wichtigen Thema Ortsplanungsrevision. Nach den neuen Raumplanungsgesetzen von Bund und Kanton müssen alle Gemeinden bis Ende 2023 ihre Zonenpläne revidieren und an die neuen Gesetze anpassen. Umliegende Gemeinden haben mit den Revisionsarbeiten begonnen und sind weit fortgeschritten. In Reiden hat noch niemand den Startschuss gehört. Reiden ist eine Auszonungsgemeinde. Der Kanton verlangt die Auszonung von rund vier Hektaren Bauland. Reiden verfügt zudem schon heute über einen extremen Leerwohnungsbestand, der hohe Infrastrukturkosten verursacht. Trotzdem werde ungebremst weiter gebaut, geplant und bewilligt. (MS)