Die Geisslechlöpfer knallen wieder für den Nikolaus

Seit vier Jahren lassen die «Wiggertaler Chlöpfer» altes Brauchtum neu aufleben. Zu Beginn der nächsten Woche starten sie ihre Trainingseinheiten, um im Dezember die St.-Nikolaus-Einzüge begleiten zu können. «Zwar glaubt längst niemand mehr daran, durch die Peitschenknalle böse Geister und Dämonen vertreiben zu können, wie es dem Denken vor langer Zeit entspricht», sagt Marcel Tinner, ein gebürtiger Krienser. Am Fusse des Pilatus stehe das Geisslechlöpfe immer noch hoch im Kurs.

Am Montagabend kann man sich darin üben

Tinner rief mit zwei weiteren ehemaligen Kriensern – Reto Knorpp und Sepp Haas – sowie dem Einheimischen Toni Spiess den in Vergessenheit geratenen Brauch in Reiden wieder in Erinnerung. Das Quartett führt auch in diesem Jahr interessierte Personen in die richtige Handhabung mit der Geissel ein, um ohrenbetäubende Knalle erzeugen zu können. Diese werden durch den Zwick – der für kurze Zeit eine Geschwindigkeit erreicht, die über der Schallgrenze liegt – erzeugt. An Montagen bis zum 2. Dezember treffen sich interessierte Personen, denen zum Ausprobieren Geisseln zur Verfügung gestellt werden, jeweils zwischen 18.30 und 20 Uhr auf dem Pausenplatz vor dem Johanniterschulhaus Reiden. Es ist empfehlenswert, einen Gehörschutz und eine Mütze mitzubringen. «Das Vereinsreglement sieht vor, dass das ‹Geisslechlöpfen› auf wenig befahrenen Strassen und geeigneten Plätzen täglich von 8 bis 22 Uhr erlaubt ist», bemerkt Marcel Tinner, der auch im Namen seiner Kollegen um Verständnis bei der Bevölkerung bittet. Es gelte aber die Mittagspause (12 bis 13 Uhr) und die Ruhezeit am Sonntag (8 bis 14 Uhr) einzuhalten. Am 8. Dezember endet die diesjährige Geisslechlöpfer-Saison. So werden die «Wiggertaler Chlöpfer» bestens gerüstet sein, wenn St. Nikolaus in Langnau, Reiden und Richenthal einzieht.