
«Ein Navigator half, die Gemeinde anzusteuern»

Die Einsetzungsfeier im Sonntagsgottesdienst der reformierten Kirche Uerkheim wurde musikalisch begleitet durch das Flötenensemble Suhrental unter der Leitung von Verena Hunziker. Credo und Sanctus aus der Chorpartitur «Missa Lumen» von Lorenz Maierhofer verliehen der offiziellen Amtseinführung des neuen Pfarrers Benjamin Rodriguez Weber einen würdigen Rahmen. Wie die Messe menschliche Suche und gläubige Zuversicht vermittle, habe auch Pfarrer Weber im Namen des Herrn seinen Zielort erreicht, sagte Dekan Dominique Baumann. Um Uerkheim anzusteuern, benötigte er möglicherweise auch einen Navigator, meinte der Dekan, er meinte das wohl eher im übertragenen Sinn. Dass der neue Pfarrer dem Dorf mehrere Besuche abstattete, ist verständlich, wenn man seine erste Pfarrstelle antritt. Der Dekan sprach von Webers guter Ausbildung und seinen grossen Fähigkeiten, die der Uerkner Kirchgemeinde zugutekommen würden. Seit Einzug ins Uerkner Pfarrhaus Anfang September hatte der junge Pfarrer bereits ausreichend Gelegenheit, an diversen Anlässen mit der Dorfbevölkerung in Kontakt zu treten. Ein prägender Anlass dürfte die Seniorenreise an den Zugersee gewesen sein. Sie animierte ihn, den Brief an die Hebräer zum Thema seiner Predigt zu machen. Wie bei der Zuger Vorstadtkatastrophe 1887, als ein Ufereinbruch 35 Gebäude der Zuger Vorstadt zerstörte, 11 Menschen das Leben kostete und 650 Personen obdachlos machte, weil die Uferstabilität geschwächt wurde, müsse man den Glauben auf eine feste Grundlage stellen und an seiner Ausrichtung bauen. Doch der Hebräerbrief offenbare auch Rettung durch Jesus Christus, machte der Pfarrer Hoffnung. «Unser Lebenshaus auf sichere Grundlage stellen und auf den Heiland setzen», so seine Botschaft.
Auch ein Pfarrer ist Mensch. An der Installation von Benjamin Rodriguez Weber nahmen seine Familie, Grosseltern, Eltern und Schwester teil. Die Kirchgemeinde Uerkheim wählte bewusst einen jungen Pfarrer, der sich engagiert, an der Basis wirkt, dem man Raum zur Entwicklung einräumt und der auch Zugang zur jüngeren Generation findet, formulierte es der Kirchenpflegepräsident Markus Kappeler. (awe)