Kein Extremsommer, aber trotzdem zu heiss

Bereits im Frühjahr wurde uns von amerikanischen Wetterdiensten ein Rekordsommer vorausgesagt. Es würden lang anhaltende Hitzewellen in Begleitung von einer Rekord-Trockenheit auf Europa zu kommen. Die Rekordtemperaturen kamen auch. In Südfrankreich wurden im Juni Werte von über 45 Grad gemessen. Während man in anderen Ländern durchaus von einem Extremsommer sprechen kann, wurden hierzulande lediglich an einzelnen Messstationen in den Alpen Temperaturrekorde gebrochen. Hitzewellen gab es zwar, doch lang anhaltend waren sie nicht. Besonders im August wechselten sich warme und kühle Luftmassen oft ab, was nicht nur für regelmässige Unterbrüche der warmen Tage sorgte, sondern auch für Gewitter. Dadurch war das Problem der Trockenheit in der Schweiz im Sommer 2019 weit weniger dramatisch als noch im Vorjahr, auch wenn die Niederschlagsmengen besonders im Juli auch in diesem Jahr weit unter dem Durchschnitt zu liegen kamen.

August «nur» Platz 15

Zu warm waren sie alle drei, die Sommermonate. Während sich der Juni 2019 an den meisten Orten in der Schweiz in den Top 3 der wärmsten Junimonaten seit dem Jahr 1864 einreihte, schaffte es der Juli in seiner Kategorie je nach Messstation zwischen Platz drei und zehn. Der August liegt in der Wertung etwa auf Platz 15. Der letzte Sommermonat war dann auch jener, der am wenigsten deutlich zu warm ausfiel. Für einen Rekord sorgte im August der Niederschlag. Im bündnerischen Arosa fielen am 11. und 12. August innert 48 Stunden 160 mm Regen. Das ist laut Meteo Schweiz der erste Messwert über 150 mm in der langen Geschichte dieser Station.

Weniger Hitzetage

Hitzetage gab es insgesamt weniger als im Vorjahr. In der Region Luzern waren es deren 13. Sieben Mal im Juni, fünf Mal im Juli und einmal im August stieg das Thermometer der meteoblue-Wetterstation in Sursee auf über 30 Grad. 2018 waren es noch 17 Hitzetage, 2015 sogar 26. Damit rangiert der Sommer 2019 bezüglich Hitzetage auf einem ähnlichen Niveau wie jener vor zwei Jahren. Heisse Tage sind aber bis auf Weiteres kein Thema mehr. Passend zum meteorologischen Herbstbeginn gestaltet sich die erste Septemberwoche eher veränderlich mit Temperaturen rund um die 20-Grad-Marke. Die Tendenz ist auf mittelfristige Sicht klar sinkend. Wird der September nach Januar und Mai der dritte Monat im laufenden Jahr, welcher im langjährigen Mittel zu kühl ausfallen wird?