Cédric Wermuth für bezahlbare Krankenkassenprämien

Replik auf den Leserbrief «Bla, bla, bla» von Rudolf Fankhauser. Ausgabe vom 22. August.

Alljährlich werden wir im Herbst mit steigenden Krankenkassenprämien konfrontiert, welche das Budget vieler Einzelpersonen und Familien über die Massen belasten. Dies ist nicht primär die Folge der Erweiterung des Leistungskatalogs im KVG durch die ehemalige Bundesrätin Ruth Dreifuss, wie Rudolf Fankhauser in seinem Leserbrief vom 22. August behauptet. Wir bezahlen damit auch den Preis für das stetig wachsende Gesundheitsangebot (technologischer Fortschritt, neue Medikamente, medizinische Spezialisierung) und die gestiegene Nachfrage nach medizinischen Leistungen durch die immer älter werdende Bevölkerung. Aufgrund der Kopfprämien des KVG bezahlen Menschen mit hohem Einkommen für die Grundversicherung gleich viel wie solche mit tiefem Einkommen. Solange es nicht gelingt, die Gesundheitskosten auf der Angebots- und Nachfrageseite nachhaltig zu stabilisieren, werden die Krankenkassenprämien weiter steigen. So werden von vielen Ärzten u. a. immer noch die teureren Originalmedikamente statt der billigeren Generika verschrieben, welche gleichwertig sind. Damit die Krankenkassenprämien längerfristig für alle bezahlbar bleiben, verlangt die SP in einer Volksinitiative, diese auf maximal 10 Prozent des Einkommens zu begrenzen. Damit wird das Problem der steigenden Gesundheitskosten zwar nicht gelöst, aber doch entschärft. Das Gesundheitswesen ist ein riesiger Markt, in dem verschiedene Akteure (Ärzteschaft, Pharmaindustrie, Krankenkassen) eigene Interessen vertreten und im Parlament dafür lobbyieren. Deshalb ist es wichtig, dass die Gesundheitspolitik im Parlament von Abgeordneten gestaltet wird, welche sich unabhängig von Partikularinteressen für zielführende Lösungen einsetzen. Cédric Wermuth steht für eine solche fortschrittliche Gesundheitspolitik, welche die Menschen und nicht einzelne Interessengruppen im Blick hat.

Helmut Messner, Strengelbach