«Swissmilk green» – nur ein teurer Werbegag?

Zum Artikel «Milchbranche führt neues Ökolabel ein» von Doris Kleck. Ausgabe vom 14. August.

Bisher war die Schweizer Milch gut, gesund und von bester Qualität, welche auch ordentlich überwacht und kontrolliert wird. Nun soll die Milch also nicht nur «grün», sondern auch noch gleich «englisch» werden. Eigentlich eine sehr «smarte» Webestrategie. Vermutlich wird dann die schweizerische Milchwirtschaft auch gleich zur «swiss dairy industry» umgelabelt. Nur – was soll es dem Konsumenten an zusätzlichem Nutzen und Gesundheit bringen? Immerhin erhalten die Milchbauern 3 Rappen mehr – für eine Leistung, welche diese bereits heute zu 89 Prozent erfüllen!!! Gegen diese 3 Rappen wäre eigentlich kaum etwas einzuwenden – unsere Bauern machen eine gute Arbeit. Ich habe einfach die Vermutung, dass zusätzlich die Milchindustrie bis zum Detailhandel auch noch ihre Marge verbessern wollen und am Ende die Konsumenten mit einem zusätzlichen Milchpreis von sehr «grünen» 10 Rappen gemolken werden. Darüber hinaus muss das Ganze zweifelsohne auch noch intensiv überwacht werden, was nicht nur neue Arbeitsplätze schaffen wird, sondern letztlich und selbstverständlich auch wieder dem Konsumenten aufgebürdet wird. Da stellt sich bei mir schon die Frage nach der Vernunft solcher Aktionen – oder wird der Konsument einfach mehr «über den Tisch» gezogen. Ich werde jedenfalls weiterhin weisse Schweizer Milch trinken.

Anton Bucher, Oftringen