Schweizermeisterschaften im Paarfahren: Das Vater-Tochter-Ding

Schweizer Meisterschaften im Paarfahren in Aarburg

Ranglisten

Vereine (29 klassiert): 1. AWS Birsfelden 21:29,1. 2. WFV Muttenz 21:35. 23. WFV Rupperswil 21:39,8. – Ferner: 10. NC Aarburg 25:30,3. 27. Pontoniere Aarburg 30:48,5.

Aktive (91): 1. Daniel Forster/Pius Forster (AWS Birsfelden) 3:56,9. 2. Dominic Meier/Roger Meier (LC Baden) 4:02,9. 3. Martin Küng/Thomas Hasler (WFV Ryburg Möhlin) 4:07,8. – Ferner: 10. Heinz Bieri/Adrian Brönnimann (NC Aarburg) 4:16,7. 68. Cecile Wälti/Jonas Wyss (Pontoniere Aarburg) 5:11,7. 72. Adrian Bieri/Patric Mollard (NC Aarburg) 5:23,1. 86. David Wehrli/Noah Wehrli (NC Aarburg) 5:57,2.

Veteranen (34): 1. Fritz Richard/Manfred Ingold (WFV Bern-Neubrück) 4:08. 2. Heinz Stauffer/Roland Schenk (WFV Birsfelden) 4:12,4. 3. André Stalder/Dominik Meier (Breite Basel) 4:18,5. – Ferner: 13. Daniel Haueter/Roger Müller (NC Aarburg) 4:47,9. 23. Michael Pagano/Stefan Wacker (NC Aarburg) 5:05,4.

Junioren (17): 1. Dominik Lüscher/Rebekka Lüscher (WFV Rupperswil) 3:45,5. 2. Alina Lüthi/Jan Schwarz (WFV Muttenz) 3:46,7. 3. Dominik Heckendorn/Yannis Stöckli (AWS Birsfelden) 3:50,2. 4. Marvin Bär/Andrin Fluri (Pontoniere Aarburg) 3:55,7.

Sie+Er (50): 1. Adrian Zubler/Fabienne Kohler (WFV Rupperswil) 3:18,7. 2. Lukas Bieri/Jasmin Amann (WFV Rupperswil/RC Basel) 3:20,1. 3. Hermann Scharz/Cornelia Wetzel (AWS Birsfelden) 3:25,5. – Ferner: 13. Heinz Bieri/Nicole Graf (NC Aarburg) 3:51. 15. Daniel Haueter/Nicole Haueter (NC Aarburg) 3:55,3. 38. Michael Pagano/Nicole Graf (NC Aarburg) 4:24,4. 46. Stefan Wacker/Claudia Zürcher (NC Aarburg) 5:07,7.

Mit letzter Kraft stossen sich Daniel Haueter und seine Tochter Nicole bei den Schweizer Meisterschaften im Paarfahren am Ufer entlang dem Ziel entgegen. Hinter ihnen liegt ein kräfteraubender Parcours der Kategorie Sie+Er auf der Aare bei Aarburg, den das Duo des Nautischen Clubs Aarburg aber ohne grössere Zwischenfälle meistert. Weder bei den Durchfahrten noch bei den Umfahrungsbojen müssen Haueter/Haueter einen Zeitzuschlag in Kauf nehmen, und auch die schwierige Landung unterhalb der Festung lösen sie souverän. Kurz darauf ist es geschafft: Ausser Atem, aber zufrieden erreichen die Haueters in 3:55,3 Minuten das Ziel. Die Zeit ist allerdings sekundär, wie Daniel Haueter betont: «Uns freut es, dass wir bei den Schweizer Meisterschaften dabei sein und mitmachen können», sagt er. Mit dem Sieg rechnet der 55-jährige Strengelbacher nicht, dafür sei das Training in den vergangenen Wochen zu kurz gekommen. Dennoch liebäugelt er mit einem Podestplatz. «Wenn es für eine Medaille reicht, wären wir super zufrieden», verrät Daniel Haueter, «aber das sind wir auch ohne.»

Dass dem Elektroinstallateur das Wasserfahren viel bedeutet, muss er nicht besonders betonen. Seit 41 Jahren ist er Mitglied des Nautischen Clubs Aarburg, der am vergangenen Wochenende mit den Schweizer Meisterschaften im Paarfahren und dem Strandfest sein 100-jähriges Bestehen ausgiebig gefeiert hat. Umso spezieller ist es für Daniel Haueter, dass er bei der SM zuhause gemeinsam mit seiner Tochter in den Weidling steigen durfte. «Das ist wirklich super», freut er sich. So lässt sich auch die körperliche Doppelbelastung – Haueter stand am Morgen bereits mit Roger Müller in der Veteranen-Konkurrenz im Einsatz – etwas einfacher verkraften. «Am Schluss musste ich aber beim zweiten Rennen ziemlich beissen», gestand er.

Kenntnisse über die Strömung in der Woog als grosser Vorteil

Nicole Haueter, die schon öfters wettkampfmässig mit ihrem Vater auf dem Wasser um schnelle Zeiten gestachelt und gerudert hat, schätzt das Erlebnis ebenso. «Das ist ein Vater-Tochter-Ding», erklärt die 21-jährige Oberentfelderin, weshalb sie mit ihrem Vater in der Sie+Er-Kategorie an den Start geht. Die medizinische Praxisassistentin profitiert dabei von der jahrelangen Erfahrung ihres Wettkampfpartners. «Er kann das Wasser gut lesen, kennt die Techniken und verfügt über die nötige Kondition», sagt Nicole Haueter. Dieses Wissen sei vor allem auf der Woog mit ihrer rückläufigen Strömung ein grosser Vorteil gegenüber den Konkurrenten. «Wir kennen die Verhältnisse, die nicht immer gleich sind. Für diese muss man ein Gefühl haben, das macht im Vergleich mit den Gegnern viel aus», sagt Daniel Haueter.

Obschon es am Ende mit Rang 15 nicht für den insgeheim erhofften Podestplatz gereicht hat, ist Daniel Haueter mit der Leistung von sich und seiner Tochter zufrieden. «Nicole hat ihre Sache gut gemacht, auch wenn vielleicht noch mehr dringelegen wäre», meint der Wasserfahr-Routinier schmunzelnd. Als Steuermann gebe er normalerweise die Befehle. «Wenn das Zusammenspiel aber klappt, muss ich nicht mehr viel sagen.»

Erstmals seit langem wieder mit neun Fahrpaaren am Start

Ein zufriedenes Fazit zieht auch Michael Pagano, der mit Partnerin Nicole Graf in der Sie+Er-Kategorie auf Rang 38 landete. Der Präsident des Nautischen Clubs Aarburg freut sich in erster Linie über den Fakt, dass der Gastgeber der Schweizer Meisterschaften mit neun Fahrpaaren vertreten war. «Man muss weit in die 1970er-Jahre zurückblicken, als wir letztmals in einem solch wichtigen Wettkampf so viele Paare stellen konnten», sagt Pagano, «deshalb bin ich absolut glücklich.»

Bestes NCA-Duo bei den Aktiven waren Heinz Bieri und Adrian Brönnimann auf Rang 10. Bei den Veteranen wurden Daniel Haueter und Roger Müller 13., Michael Pagano und Stefan Wacker 23. Für die Pontoniere Aarburg glänzten Marvin Bär und Andrin Fluri mit ihrem feinen vierten Rang in der Kategorie Junioren.