Mehrwegbecher: Was passiert mit dem zweiten Franken?

Reaktion zum Artikel «Weniger Abfall in Zofingens Gassen» von Lukas Aecherli. (Ausgabe vom 24. Juli.)

Lieber Herr Siegrist, vielen Dank für ihr Engagement, den Abfallberg mittels Mehrwegbecher am Zapfenstreich einzudämmen. Grundsätzlich spricht nichts gegen ein solches System, jedoch habe ich die Beweggründe für das Kaufsystem nicht verstanden.

Wollen die Gäste einen Becher kaufen oder einfach nur ein Bier trinken? Ich kaufe den Becher für zwei Franken und habe dann die Wahl, ihn entweder mit nach Hause zu nehmen oder, wie bei mir geschehen, bei Rückgabe nur einen Franken zurückzuerhalten. Für welchen wohltätigen Zweck wird der zweite Franken eingesetzt? Ausserdem bezweifle ich, dass 4000 Besucher aus lauter Freude an den Bechern diese mit nach Hause genommen haben.

Machen Sie es doch nicht so kompliziert und orientieren Sie sich zum Beispiel am aktuell laufenden Luzerner Blue-Balls-Festival: Depot zwei Franken, Rückgabe zwei Franken. Alle verstehen das System. Keine Fragen, kein Frust, kein Abfall: Ziel erreicht.

Bei dieser Gelegenheit möchte ich es nicht versäumen, den Mitarbeitern des Werkhofes Zofingen gebührend Danke zu sagen, welche trotz Mehrwegbecher die ganze Nacht hindurch bis wenige Minuten vor dem Start des Kinderfestumzugs mit Aufräumen und Strassenwischen beschäftigt waren.

Thomas Amstutz, Zofingen