
Zivilschutz im Einsatz: Die Arbeitsmoral ist gut, Fluchen ist tabu
Die Zivilschützer sind an ihren orangen T-Shirts zu erkennen. Das ist gut so, denn auf der Baustelle oberhalb des Schützenhauses in Richenthal herrscht ein ruhiges Arbeitsklima. Höchstens durch Geräusche der eingesetzten Maschinen machen die schwitzenden Männer auch akustisch auf sich aufmerksam.
Die Gruppe von Lukas Bänziger, Schötz, ist damit beschäftigt einen im Grundbuch eingetragenen Wanderweg wieder begehbar zu machen. Es handelt sich um den Wanderweg vom Schützenhaus über das Bäbiwäldli zum Vorlinig.
Nach dem Aushub wird auf der rund 300 Meter langen Strecke Schotter verteilt und festgestampft. Mit dem Anbringen von Längsholz auf den Seiten und Wasserrinnen in periodischen Abständen soll künftig bei starken Regenfällen das Wegschwemmen des Materials verhindert werden. Eine einfache Sitzbank bietet müden Wanderern die Möglichkeit zu einer kurzen Erholung.
Sinnvolle und lehrreiche Arbeitseinsätze
Gruppenführer Bänziger findet solche Arbeitseinsätze sinnvoll: «Wir können dabei einiges lernen und uns in der Bedienung von Maschinen üben.» In seiner Gruppe herrsche eine gute Moral vor, alle seien zufrieden, einen Beitrag für die Gemeinschaft leisten zu können. Auch wenn manchmal nicht alles auf Anhieb gelingt, scheint Fluchen für Zivilschützer tabu zu sein. «Stimmt es so für dich – achte gut auf dich» – ein Beispiel für den wertschätzenden Umgang auf dem Arbeitsplatz. Ohne Murren erledigt jeder seinen Auftrag, und auch die hohen Temperaturen zeigen keine negativen Auswirkungen.
Josef Hodel für den Erhalt der Wanderwege zuständig
«Wir werden ausreichend mit Wasser versorgt, sodass wir weiter ‹tropfen› können», meinte einer der gut gelaunten Zivilschützer lachend. Mit dem erfolgten Ausbau des Wanderweges sehen viele Wanderer einen lange gehegten Wunsch erfüllt. Der einheimische Josef Hodel, der im Auftrag der Gemeinde neben andern Aufgaben auch für die Erhaltung der Wanderwege zuständig ist, hatte den dringend nötigen Ausbau gemeldet. Die Behörde deponierte den Wunsch beim Zivilschutzkommandanten Rolf Gut, der nach Prüfung des Gesuchs grünes Licht für die Ausführung gab. «Wir stehen nicht nur bei der Bewältigung von Notlagen und Katastrophen im Einsatz, sondern führen in unseren Weiterbildungskursen gerne Arbeiten aus, von denen die Gemeinschaft profitieren kann. Dabei dürfen wir jedoch keine Konkurrenz für das Gewerbe sein», erklärte er. Während der Wiederholungskurse kontrolliert er die Einsätze auf den verschiedenen Arbeitsplätzen – in Richenthal zeigte er sich mit der geleisteten Arbeit «seiner Leute» sehr zufrieden.