
Neue elektronische Trefferanzeige: zielen müssen die Schützen immer noch selber


Nach fast 10 Jahren von der Planung bis zur Realisation verfügt die Schützengesellschaft Staffelbach über vier neue elektronische Trefferanzeigen als Ersatz für die mittlerweile 30-jährigen, veralteten Anlagen. Geladen zum Festakt waren Gäste aus Kanton, Bezirk sowie umliegenden Schützenvereinen, Sponsoren und Gemeindevertreter.
Neben Geduld und Schweiss waren einige Franken an Investition notwendig. Der 50 Mitglieder zählende Schützenverein erbrachte eine Eigenleistung von 50 000 Franken, rund 100 000 Franken machten die Gesamtkosten aus, rechnete Präsident Reinhard Schaffner vor. Laut eidgenössischer Schiessverordnung haben die Gemeinden bei einer solchen Massnahme einen finanziellen Beitrag zu leisten. Zwei der neuen Scheiben übernahm die Gemeinde Staffelbach. Der unter den Gästen weilende Präsident des Obersuhrentaler Schützenverbands, Lukas Keist, überzeugte sich persönlich von der Funktion der Trefferanzeige. Zielen müssen die Schützen aber nach wie vor selbst.
«Der Aargau profitiert enorm»
Die Einweihungsworte am Festakt oblagen der Grossratspräsidentin Renata Siegrist. Zum Schiesssport und zu den Schützenvereinen habe sie bisher wenig Beziehung gehabt, gab sie zu. Sie schätze es deshalb sehr, dass sie zu diesem Anlass als Festrednerin auserkoren worden sei und an einem Ort sprechen könne, wo sie noch nie war, meinte sie.
Die Grossratspräsidentin nutzte denn auch die Gelegenheit, ihren Standpunkt zur anstehenden Abstimmung über das umstrittene Waffengesetz am 19. Mai zu vertreten. In einem Verein organisierte Schützen und Personen, die nachweislich regelmässig an Schiessen teilnehmen, wären von der neuen Gesetzgebung her kaum betroffen. Das Schengen-Abkommen sei aber wichtig für die Sicherheit des Landes. Gerade der Aargau als Grenzkanton profitiere davon enorm, so Renata Siegrist. Der Bedeutung der Schützenvereine ist sie sich wohl bewusst: «Sie lassen die Tradition hochleben und tragen zum aktiven Dorfleben bei.»
Den Apéro mit einem musikalischen Intermezzo begleitete die Musikgesellschaft Staffelbach. Unter anderen stand der Walzer «Zwei Herzen» und der Marsch «The Commander» auf den Notenblättern. Nach Imbiss und Kaffee in der Schützenstube nahmen die Gäste das Sturmgewehr 90 zur Hand. «Das Friedlistaller Einweihungsschiessen kann begonnen werden», verkündete OK-Präsident Thomas Scheuzger freudig.
Vier versierte Schützenmeister leiteten das Gästeschiessen mit der neuen elektronischen Trefferanzeige und gaben Anweisungen für weniger Geübte. Rosmarie Leuenberger aus Staffelbach nahm mit 48 Punkten von 5 gewerteten Schüssen als beste Schützin unter allen Schützen den gestifteten Pokal mit nach Hause.