
Schnee bis ins Flachland: Der Winter ist zurück – und bringt zahlreiche Komplikationen mit sich
In der westlichen Landeshälfte und in der Zentralschweiz sei die Schneefallgrenze bereits in tiefe Lagen gesunken, schreibt MeteoNews am Donnerstagmorgen. Im Osten lag sie am Vormittag noch bei 600 bis 1000 Metern, sie dürfte aber auch hier bis auf 400 Meter sinken. Stellenweise schneite es am Morgen gar bis in die tiefsten Lagen.
Wintereinbruch sorgt für Störungen
Die SBB konnten wegen des starken Schneefalls auf der Strecke Brig-Domodossola (I) nur eingeschränkt fahren, wie sie mitteilten. Statt der durchgehenden Schnellzüge verkehrten Shuttlezüge zwischen den beiden Orten.
Im Berner Oberland war der Bahnverkehr von Interlaken Ost nach Lauterbrunnen und Grindelwald wegen einer Fahrleitungsstörung bis Mittag unterbrochen. Die Reisenden mussten auf Ersatzbusse umsteigen. Auf der Bahnstrecke Realp-Andermatt war keine Ersatzbeförderung möglich.
Stau auf der Nord-Süd-Achse
Daneben gab es auf etlichen Autobahnabschnitten Stau oder stockenden Verkehr wegen des Strassenzustands und wegen Verkehrsüberlastung. Zwischen Erstfeld und Amsteg stauten sich die Fahrzeuge auf der A2 wegen des heftigen Schneefalls. Auch im Süden gab es Richtung Gotthard Behinderungen, wie der Verkehrsinformationsdienst Viasuisse meldete.
Lastwagen in den Warteräumen
Für Lastwagen war die Autobahn A2 zwischen dem Warteraum Giornico TI und dem Gotthardtunnel Richtung Norden und zwischen der Raststätte Ripshausen bei Erstfeld UR und dem Tunnel Richtung Süden gesperrt.
Die Autobahn A13 war am Morgen zwischen Thusis-Süd und der Verzweigung Bellinzona-Nord zeitweise in beiden Richtungen für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Auch Kantons- und Hauptstrassen blieben vom Wintereinbruch nicht verschont. Auf der Strasse von Interlaken nach Grindelwald konnten zwischen Burglauenen und Grindelwald nur Fahrzeuge mit Ketten oder Allradantrieb fahren.
Die Kantonsstrasse zwischen Grengiols und Viertel im Wallis war ebenso wie die Verbindungstrasse im Binntal zwischen Ernen und Feld wegen Lawinengefahr gesperrt.
Ebenfalls wegen Lawinengefahr unterbrochen war die Strasse von Wassen nach Färnigen im Urnerland. Im Tessin stürzten Bäume auf Kantonsstrassen und behinderten den Verkehr. Der Nufenen- und der Gotthardpass waren zeitweise gesperrt. Auf der Hauptstrasse zum St. Bernhard-Tunnel durften zeitweise keine Anhängerzüge und Sattelschlepper fahren.
Grosse Lawinengefahr
In den Bergen stieg die Lawinengefahr durch die grossen Neuschneemengen beträchtlich. Vor allem im Süden fiel viel Neuschnee. Am stärksten schneite es am Alpenhauptkamm vom Simplon bis ins Gotthardgebiet und im westlichen Tessin, wie das Institut für Schnee- und Lawinenforschung SLF mitteilte. Dort fiel etwa ein Meter Schnee.
Grosse Lawinengefahr der Warnstufe vier auf der fünfstufigen Skala bestand damit am Alpenhauptkamm von Zermatt bis zum Berninapass und südlich davon, in den Gebieten Aletsch, Schreckhorn, Guttannen, Gadmertal, Meiental, Maderanertal und Bivio. Sonst war die Lawinengefahr verbreitet erheblich.
Das Institut warnte, dass Neuschnee und Triebschnee spontane Lawinen erwarten lassen, möglicherweise auch sehr grosse. Lawinen könnten in den typischen Lawinenzügen weit vorstossen und exponierte Verkehrswege treffen. Für Aktivitäten ausserhalb gesicherter Pisten seien die Verhältnisse gefährlich.
Matterhorn-Gotthard-Bahn gibt Unterbruch bekannt
Betroffen vom Schnee ist auch die Matterhorn Gotthard Bahn: Die Strecke zwischen Realp und Hospental ist derzeit unterbrochen. Als Ursache dafür gilt die Gefahr für Lawinen. Dies gab die Matterhorn Gotthard Bahn am Donnerstagmorgen in einer Medieninformation bekannt. Zudem sei eine Ersatzbeförderung derzeit nicht möglich, hiess es weiter im Communiqué.
Genfer Flughafen mit Einschränkungen
Auf der Homepage des Genfer Flughafen heisst es, dass der Flugverkehr stark beeinträchtigt sei. Für kurze Zeit mussten die Rollbahnen gesperrt werden. Die Verantwortlichen entschuldigen sich schon im Vorfeld für die Unannahmlichkeiten, denn man erwarte im Verlauf des Morgens noch mehr Schnee.