
Alte Zofingerstrasse: Unterführung für Fussgänger und Velos geplant

Wer eine Bahnschranke in geschlossenem Zustand sehen will, der sollte an die Alte Zofingerstrasse nach Aarburg fahren. Wegen des zunehmenden Verkehrs auf der SBB-Strecke ist der Übergang im Aarburger Südquartier oft zu. Und die SBB rechnen bis 2025 mit 50 zusätzlichen Zugbewegungen.
Das verschärft dann heute schon bestehende Probleme. Bis zu 15 Minuten stehen hier Schüler und Velofahrer und warten und warten und warten. Das hat laut Gemeinderat Rolf Walser schon zu brenzligen Situationen geführt. «Ab und zu gehen laut Anwohnern Velofahrer trotz geschlossener Schranke über die Geleise.» Falls dies zutrifft, ist dies laut Walser natürlich brandgefährlich und insbesondere ein sehr schlechtes Vorbild für all die Schüler, welche den Bahnübergang passieren.
Nun will der Gemeinderat aber mit der Planung einer Unterführung vorwärtsmachen. Von mehreren ausgearbeiteten Varianten eines Planungsbüros favorisiert der Gemeinderat jene einer Unterführung für den Langsamverkehr. So könnte die kantonale Radwegroute auf der Alten Zofingerstrasse durchgängiger werden. Zudem wäre diese Variante relativ zügig realisierbar. Und sie greife nicht allzu stark in die Strukturen der bestehenden Achse mit den privaten Liegenschaften ein, schreibt der Gemeinderat in einer Mitteilung. Zudem unterbinde diese Variante den Schleichverkehr.
Vorerst würde der Bahnübergang für den motorisierten Verkehr bleiben. Mittelfristig könnte der oberirische Übergang aber aufgehoben werden. Eine solche Velo- und Fussgänger-Unterführung würde rund 3,9 Millionen Franken kosten. Zahlen würden Gemeinde, Kanton und der Bund, falls das Projekt im Agglomerationsprogramm 4 berücksichtigt würde.
Baubeginn in 5 bis 6 Jahren
Der Gemeinderat hat diese Variante kürzlich an einem Informationsabend der Quartierbevölkerung aufgezeigt. Das weitere Vorgehen beinhaltet laut Gemeinderat, dass die Bevölkerung und speziell die Interessensvertreter des Südquartiers bis Ende Februar 2019 ihre Stellungnahmen einreichen können. Im Frühjahr seien Gespräche zwischen Gemeinde und SBB geplant. Im weiteren Verlauf des Jahres 2019 sollen Abklärungen bezüglich Agglomerationsprogramm 4. Generation stattfinden und die Planungen betreffend einer Velo-Vorzugsroute zwischen Zofingen und Olten weiter fortgeschritten sein. Letztendlich sei die Realisierbarkeit mit Blick auf das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Finanzierung abzuwägen.
Gemeinderat Walser rechnet, dass bis zu einem Bau noch mindestens fünf bis sechs Jahre verstreichen werden. Bis dahin muss noch so mancher Lokomotivführer bangen, ob nicht doch ein Kind unter der Schranke durchsteigt.