
Schule Aarburg: Die «Ampeln» stehen wieder auf Grün
Lange war die Schule Aarburg eine grosse Baustelle. Eine schlechte Schulführung und ein miserables Arbeitsklima hatten vor gut zwei Jahren im Städtchen bei einer Evaluation des Kantons zu zwei sogenannten roten Ampeln geführt.
Dann folgten Entlassungen von Lehrern und von Schulleiterinnen, bei denen sowohl Schulleitung als auch Schulpflege offensichtlich überfordert waren und nicht korrekt vorgingen. Die rechtlichen Folgen und die dann nötige externe Beratung waren sehr teuer. Rund 500 000 Franken kostete dieses Führungsschlamassel die Gemeinde.
Doch nun kehrt in der Aarburger Schule etwas Ruhe ein. So konnte die Schulpflegerin Silvia Gonzalez an der Gemeindeversammlung verkünden, dass die Ampeln wieder auf Grün stehen: «Wir wurden von August bis November von einem externen Evaluationsteam überprüft und die Schule gilt wieder als funktionsfähig.» Auch Schulleiterin Lisa Henzi ergriff an der Versammlung das Wort: «Da sie vor einem Jahr den Kredit für die externe Beratung gesprochen haben, will ich mich heute Abend bei ihnen für die Unterstützung bedanken.»
Die neue Schulleitung besteht aus vier Personen, die je eine Stufe führen und sich die sonstige Führungsarbeit unter sich aufteilen. Operativ tätig ist sie seit gut einem Jahr. Doch vollzählig ist sie nicht mehr. Eine der vier Schulleiterinnen hat im Sommer gekündigt. Die Stufe der 1. bis 4. Primarschule führen nun die anderen Schulleiterinnen interimistisch. Die Schulpflege sucht Ersatz, wie sie in einer Mitteilung schreibt. Gemäss der Evaluation arbeite das aktuelle Leitungsteam aber gut zusammen und pflege einen intensiven Austausch. Das Arbeitsklima für die Lehrpersonen habe sich seit der letzten Evaluation dank personellen Wechseln und einer transparenteren Kommunikation und Information deutlich verbessert.
«Die Schule steht nun gut da», resümiert Gonzalez. «Und wir verfolgen weiterhin unsere Ziele wie eine enge Personalführung und gute Abläufe. Ebenso arbeiten wir auch in Zukunft an einem positiven Arbeitsklima, den wir als Prozess verstehen, an dem alle beteiligt sind.» Die Schule stehe zusammen und setze sich ein.
Schrittweise will sich die Schulpflege wieder aus dem operativen Bereich zurückziehen und sich auf strategische Aufgaben konzentrieren. Auch das externe Beratungsmandat ist beendet. In ihrer Mitteilung schreibt die Schulpflege: «Mit dem positiven Ergebnis der Nachevaluation konnte ein wichtiger Meilenstein erreicht werden.» Nach der Aufbauarbeit rund um die Neuorganisation brauche es nun Zeit, das Erreichte zu konsolidieren und weiter zu festigen. Die Schule Aarburg ist aber aus der engen Begleitung durch die kantonale Schulaufsicht entlassen.
Schulpflege mittelfristig abschaffen
Auch Gemeindeammann Hans-Ueli Schär ist froh, sind die roten Ampeln weg: «Mit der neuen Schulleitung bin ich persönlich sehr zufrieden.» Und auch bei der Schulpflege sei viel gegangen. Früher habe diese zu wenig hingeschaut und sei ihrer Führungsrolle nicht nachgekommen. Heute sei die Schulpflege anders aufgestellt. Schär, der im Gemeinderat das Ressort Schule betreut, sagt zudem, er gehe immer an die Sitzungen der Schulpflege, um den Austausch über die strategischen Fragen zu pflegen.
Grundsätzlich würde der Gemeinderat eine Abschaffung der Schulpflegen, wie sie auf kantonaler Ebene nun zur Debatte steht, aber begrüssen. Dann wäre die Führung der Schule beim Gemeinderat.