
Die Arbeiten an der Mega-Baustelle sind bis zur Mittleren Dorfstrasse abgeschlossen
Monatelang vermiesten die Baulatten der Metzgerei und andren Gewerbebetrieben das Geschäft. Jetzt können Jörg und Yves Strässle teilweise aufatmen. Nach der Kreiseleröffnung beim Rundhaus im vergangenen Monat sind nun auch die Sanierungsarbeiten auf der Kantonsstrasse bis zur Mittleren Dorfstrasse (von Aarau aus gesehen) grösstenteils abgeschlossen. Nur der Deckbelag fehlt noch. Gestern wurden die Abschrankungen abtransportiert.
«Es war schlimmer als erwartet», sagt Jörg Strässle. Seit Baubeginn hat seine Metzgerei bis zu 24 Prozent weniger als sonst umgesetzt. Die Auswirkungen der Baustelle waren von Anfang an zu spüren. «Viele Kunden gerade aus dem Wynental haben Suhr gemieden», sagt Sohn Yves Strässle. Spontane Einkäufe blieben aus. «Für eine Cervelat steht niemand eine halbe Stunde im Stau», sagt Jörg Strässle. Ein kleiner Trost waren die Bauarbeiter, die sich mit Znünis aus dem Familienbetrieb eindeckten.
«Leute trauten sich nicht mehr»
Besonders wegen der Strassenarbeiten direkt vor der Tür blieben viele Kunden weg. «Die Zufahrt zum Parkplatz war auch während der Arbeiten offen. Doch die Leute haben sich nicht mehr getraut», sagt Jörg Strässle. Das hat das Duo aber nicht davon abgehalten, im September im ehemaligen Steakhouse «Bijou» direkt neben der Metzgerei das Pop-up-Restaurant «Kuh» zu eröffnen.
Diesem gehe es gut, sagt Jörg Strässle. «An den Wochenenden muss man schon langsam reservieren.». Zwar sei das Restaurant noch nicht jeden Abend voll, doch das Konzept komme super an.
Natürlich gibts hier, neben der Metzgerei, vor allem Fleisch. Aber nach dem «Nose To Tail»-Prinzip (dt. «von der Nase zum Schwanz») nicht nur Filet, sondern auch Niere, Kutteln und Ochsenmaul. Besonders die ganze Lammhaxe sei der Hit, sagt Jörg Strässle. «Es kommen schon Leute nur deswegen».
Um noch mehr Gäste in die «Kuh» zu locken, planen Strässles mit den Geschäftsführern Carmen Müller (ex Café Maier, Aarau) und Ehemann Marco Kulinarisches und Kulturelles zu verbinden. Am Donnerstag wird in der «Kuh» erstmals ein von Karl Gautschi literarisch begleitetes 3-Gänge-Menu aufgetischt. «Die Veranstaltung ist bereits ausgebucht», freut sich Jörg Strässle.
Vater und Sohn hoffen nun, dass mit Abschluss der Bauarbeiten vor der Tür auch wieder mehr Kunden in die Metzgerei finden. Dieser Wunsch könnte zumindest teilweise in Erfüllung gehen. Mit dem Kreisel ist einer der grössten Brocken der Mega-Baustelle gestemmt. Der Verkehr ist wieder flüssiger und auch das Linksabbiegen für den Verkehr aus dem Wynental in Richtung Entfelden und umgekehrt ist wieder möglich.
Fussgänger müssen warten
Für Fussgänger hat sich die Situation derweil nur minim verbessert. Das grösste Problem ist weiterhin die Kreuzung beim Hotel Bären. Hier wurden sämtliche Zebrastreifen aufgehoben und die Idee einer Fussgängerquerung verworfen. Ende August wurden, um die Sicherheit zu erhöhen, zwischen Suhre-Park und Bahnhof zwei provisorische Inseln als Querungshilfe für die Fussgänger platziert. Vortritt haben weiterhin die Autos. Wer schlecht zu Fuss ist, wird deshalb wohl weiterhin den Umweg über die Unterführung beim Pfister oder dem Fussgängerstreifen beim Rundhaus auf sich nehmen.