Nennt man das Stadtaufwertung?

Zum Artikel «Aarburg kauft alte Squash-Halle für 1.25 Millionen» in der Ausgabe vom 24. Oktober.

Das hätte ich ja noch verstanden, hätten die Aarburger Politiker die Squash-Halle erstanden um ihre eigene Fitness auf Vordermann zu bringen. Schliesslich muss die Arbeitsbelastung ja enorm sein, deshalb schlägt der Gemeinderat auch gleich selber der Bevölkerung vor, sein Honorar um fast die Hälfte zu erhöhen.

Der Gemeinde scheint es ja gut zu gehen, ersteht man doch zum Schnäppchenpreis von 1,25 Millionen die alte Squash-Halle. Laut Gemeinderat Dino di Fronzo (FDP) möchte man keinesfalls, dass sich die grüne Moschee die Anlage unter den Nagel reisst oder etwa gar eine andere Konfession (anders als welche?). Dies sei nicht im Interesse der breiten Aarburger Bevölkerung, obwohl diese aus einem sehr hohen Migrationsanteil besteht und sicher nicht gerne vom Gemeinderat hört, dass sie gerade noch geduldet aber keinesfalls in die Gemeinde integriert wird. Leider sieht der Gemeinderat Multikulturalismus nicht als Bereicherung, sondern als eine negative Begleiterscheinung. Deutlich lässt er durchblicken, dass eine Moschee im Squash Center keine Aufwertung von Aarburg Nord bedeutet. Um das Ortsbild Aarburg Nord zu verbessern, soll ein Investor das Gelände kaufen, Gewerbe und Industrie sollen zur Aufwertung beitragen, schliesslich hat es im schönen Aarburg Süd schon genügend Leerwohnungen. Wer von Olten nach Aarburg fährt, sieht sofort den durch Autogaragen, Transportfirmen und sonstiges Gewerbe aufgewerteten Norden, schliesslich säumen diese die ganze Oltnerstrasse bis zur Höhe. Da ist klar, dass um das Ortsbild Aarburg Nord abzurunden auf der Höhe natürlich auch noch eine weitere Transportfirma fehlt. Wenn das Geld dem Aarburger Gemeinderat so locker in der Tasche liegt, könnte er doch an eine Steuersenkung (dürften ungefähr 8 Steuerpunkte ausmachen) denken, anstatt Spekulationsobjekte zu erwerben und so zu tun, als läge dies im Interesse der breiten Aarburger Bevölkerung. Auch sollte Gemeinderat Dino di Fronzo künftig daran denken, seine Äusserungen abzuwägen, leicht könnten diese missverstanden und als rassistisch motiviert interpretiert werden.

Brigitte Etter, Aarburg