Noch keine Baubewilligung für die 100-Millionen-Mega-Sanierung

Die Musterwohnung in der Telli-Hauszeile B an der Delfterstrasse zeigt, wie viel breiter das Gebäude wird – und wie viel grösser die Balkone. NADJA ROHNER
Die Musterwohnung in der Telli-Hauszeile B an der Delfterstrasse zeigt, wie viel breiter das Gebäude wird – und wie viel grösser die Balkone. NADJA ROHNER

In der Aarauer Telli steht eine der grössten Wohngebäudesanierungen der letzten Jahre an – wohl schweizweit. Hier befinden sich die «Staumauern»; jene vier markanten Gebäudekörper, die zwischen 1971 und 1991 nach den Plänen des Architekten-Duos Hans Marti und Hans Kast gebaut worden waren. Die beiden mittleren Gebäude – an der Delfterstrasse – gehören der AXA Winterthur. Und diese werden für einen dreistelligen Millionenbetrag saniert. Dabei geht es unter anderem um eine energetische Sanierung: neu gibt es Fernwärme, Fassaden und Fenster werden erneuert. Da über 1000 Mieterinnen und Mieter betroffen sind, ist die Frage nach dem «Wann» zentral. An einer Infoveranstaltung im November 2017 hat die AXA für Sommer 2018 neue Informationen angekündigt. Diese sind den Mietern nun per Post zugestellt worden.

Die schlechte Nachricht: Noch immer wissen die Mieter nicht, wie sich die Erneuerungsmassnahmen auf den Mietzins auswirken. Die gute Nachricht: Man ist einigermassen im Zeitplan. Obwohl die Baubewilligung noch nicht erteilt werden konnte – dem Vernehmen nach wegen offener Fragen zum Thema Erdbebensicherheit. «Ja, das Planungsteam ist aufgefordert, gewisse Details nachzuliefern», sagte dazu AXA-Mediensprecher Urban Henzirohs vor zwei Wochen auf Anfrage.

Im Brief an die Anwohner schreibt AXA nun, man erwarte die Baubewilligung im Spätsommer. Danach soll auch die Musterwohnung, die die AXA im Wohnblock B einrichten liess, um die baulichen Veränderungen aufzuzeigen, der Öffentlichkeit präsentiert werden. Ursprünglich hiess es, dies wolle man schon im Frühsommer 2018 tun. Bereits heute ist anhand der Musterwohnung zumindest von aussen sichtbar, wie sich die Umbaumassnahmen auswirken werden: Die Balkone auf der Westseite der Gebäude werden deutlich tiefer – die auf der Ostseite dafür handtuchschmal. Die meisten Wohnungen haben einen Balkon auf beiden Gebäudeseiten.

Nach wie vor rechnet die AXA damit, mit den ersten Bauarbeiten (Erneuerung der Lifte in Haus B (Delfterstrasse 21–30) «frühestens im Sommer 2019» beginnen zu können. Fassade und Balkone würden demnach nicht vor 2020 saniert. Die Arbeiten im nördlicheren Gebäude (Haus C) starten ebenfalls erst ab Sommer 2020. Auch hier werden zuerst die Lifte erneuert, weshalb die einzelnen Wohnungen und Balkone erst ab 2021 saniert würden. Diese Termine gelten aber nur, wenn die Baubewilligung wie von der AXA prognostiziert im Sommer dieses Jahres erteilt wird – und wenn daraufhin keine langen Gerichtsverfahren von allfälligen Einsprechern angestrebt werden.