Schulhausneubau in Reiden: Zentralere und kostengünstigere Variante

«Mein Vorschlag basiert auf Erfahrungszahlen vom Schulhaus FAKT in Dagmersellen. Acht Schulzimmer kosten inklusive Mobiliar 2,9 Millionen Franken. Das reicht um den Bedarf nach LUSTAT für die nächsten fünf Jahre zu decken», erklärt Luzius Zinsli. Der Reider Stimmbürger aus Langnau und Architekt präsentiert auf der Webpage der ig reiden eine Machbarkeitsstudie für den Schulhausneubau in Reiden. Dieser Bau könnte gemäss Zinsli in der Nähe des Pestalozzischulhauses erstellt werden. Die 2,9 Millionen Franken wären weniger als ein Drittel des Betrages, von dem die Gemeinde Reiden zuletzt für ihr Projekt ausgegangen ist.

Erst diese Woche hatte der Gemeinderat Reiden in einer Pressemitteilung verlauten lassen, dass er bei seinem propagierten Projekt Optimierungspotenzial prüfen will (Ausgabe vom Dienstag). Unterkellerung, Qualität des Baus und Geschossigkeit werden nochmals besprochen. Zudem ist eine alternative Finanzierung durch Dritte eine Option.

«Sehr wirtschaftlich»

Luzius Zinsli erklärt in seiner Machbarkeitsstudie, in der er drei Varianten vergleicht, dass sein Vorschlag «sehr wirtschaftlich» sei. Dies aufgrund des rationellen Grundrisses: Bei seinem Vorschlag betrage das Verhältnis zwischen Nutzungsfläche und der Erschliessungsfläche 80 zu 20 Prozent und nicht 60 zu 40 Prozent. Bei der Grösse der Klassenzimmer geht Zinsli von 84 statt 70 Quadratmetern aus, bei der Anzahl Schüler pro Zimmer von 24 statt 18. Die Räume beim Vorschlag der Architekten Schneider und Schneider, also der favorisierten Variante des Gemeinderates, seien generell für die Basisstufe zu klein, führt Zinsli in seiner Studie aus. Auch er geht zwar von einer Massivbauweise aus, aber mit Kompaktfassade aus Steinwolle und nicht eine vorgehängte Betonfassade wie Schneider und Schneider. Der Geschäftsführer eines Architekturbüros favorisiert wie bereits erklärt den Standort beim Pestalozzischulhaus. Dort könnten seiner Meinung nach Synergien besser genutzt werden – beispielsweise der Singsaal. Der Baulandverschleiss könnte demzufolge kleiner sein: Es braucht keinen zusätzlichen Pausenplatz und der ohnehin veraltete Pavillon würde abgebrochen. In Reiden Mitte würde das Land für andere Nutzungen frei bleiben. Zudem erläutert er: «Als mehrjähriger Schulpflegepräsident in Zell habe ich die Erfahrung gemacht, dass man aus Kostengründen Schulanlagen nicht dezentralisieren darf. Die Erstellungskosten, der Unterhalt, die Verwaltung, die Schulleitung alles wird teurer. Zudem muss der Pavillon neben dem Pestalozzischulhaus so oder so abgebrochen und die Umgebung wieder hergestellt werden.»

Was ist die Antriebsfeder von Luzius Zinsli für diesen Vorschlag? «Aufgrund meiner Wortmeldung an der Gemeindeversammlung vom Dezember 2017 hat mich ein Teil von Gemeinderat an den runden Tisch geladen. Das war der Auslöser für mich, aufgrund meiner Erfahrungen im Schulhausbau mich intensiver mit dem Thema zu befassen. Zudem interessiert mich als Steuerzahler schon, was mit den Steuereinnahmen gemacht wird.» Luzius Zinsli erklärt zudem, dass er vor etwa drei Jahren dem Gemeinderat ein Bewerbungsschreiben habe zukommen lassen, «das allerdings nicht Gehör fand. Jetzt unter der Leitung von Gemeindepräsident Hans Kunz sieht das anders aus.»