Der ist ja gar nicht so gross!

Ein Langlauf-Weltcup-Rennen habe ich noch nie live mitverfolgen können. Deshalb bin ich jeweils angewiesen auf die Übertragungen im Fernsehen. Das ist aber nicht weiter schlimm und hat sogar zwei grosse Vorteile: Erstens kann ich dabei sein, ohne an die Füsse zu frieren und zweitens werde ich von SRF-Experte Adriano Iseppi mit interessanten Informationen rund um den Sport gefüttert. So kam es, dass ich den Schweizer Ausnahmesportler Dario Cologna vor ein paar Wochen, anlässlich der Einkleidung der Olympiafahrer, zum ersten Mal in Natur gesehen habe. Ich muss zugeben, dass ich ihn zuerst gar nicht erkannt habe. Ich hatte ein Bild vor dem geistigen Auge, das einen grossen, muskulösen Athleten zeigt. In Wahrheit ist der Bündner aber deutlich kleiner als angenommen, er wirkte inmitten der Schweizer Bobfahrer schmächtig und unscheinbar. Erst beim zweiten oder dritten Mal hinsehen habe ich den Schweizer Fahnenträger als solchen erkannt. Geholfen haben dabei auch die sechs Fernsehkameras, die jeden Schritt des Langläufers dokumentiert haben. Idealerweise hätte ich weder das immense Medieninteresse noch die Statur von Dario Cologna zu Hilfe nehmen müssen, um ihn zu erkennen. Sein typisches Markenzeichen hätte vollständig genügt: Aber im Warmen und ohne körperliche Anstrengung verriet ihn nicht einmal das berühmte Husten.