
Aus für Kultmarke Zimtstern – Mitarbeiter haben Kündigung erhalten
Die Sportbekleidungsmarke Zimtstern gibt auf. Nach schwierigen Jahren hat die Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Suhrer Mehrheitsaktionär Oel-Pool AG entschieden, dass die aktuelle Winterkollektion die Letzte sein wird, berichtet «10 vor 10». 1995 von drei jungen Freiämtern gegründet, stieg Zimtstern in der Generation der Snowboarder schnell zur über die Grenzen hinaus bekannten Kultmarke auf. Doch spätestens seit der Trendumkehr zurück zum Skifahren ist es mit Zimtstern abwärts gegangen. «Eine Marke wie Zimtstern lebt von Kult. Den Abwärtstrend beim Snowboard-Geschäft bekam Zimtstern stark zu spüren, dazu kamen ebenfalls rückläufige Entwicklungen im restlichen Schnee- und Ski-Segment», sagt Oel-Pool-Geschäftsführer Ramon Werner.
2013 wurde das Unternehmen von der Oel-Pool AG durch die Übernahme vor dem Konkurs bewahrt. Oel-Pool besitzt mit Belowzero (Outdoor-Kleidung) und dessen Ableger Sport Options (Arbeitskleidung) zwei weitere kleine Bekleidungsunternehmen. Diesen geht es laut ihrem Geschäftsführer Bruno Guntern sehr gut. Doch Zimtstern konnte sich nicht mehr erholen. «Die Synergien zwischen den Bekleidungsunternehmen konnten nicht so ausgespielt werden wie erwartet», sagt Oel-Pool-Geschäftsführer Ramon Werner. «Das Geschäft von Zimtstern war ein Auf und Ab», sagt er. «Es gab keine kontinuierliche Entwicklung.» Deshalb habe man sich gemeinsam zur Geschäftsaufgabe entschlossen, die elf Mitarbeiter haben die Kündigung erhalten.
Beliebt bei Snowboardern
Egal ob Zakopane, Zugspitze oder Grenoble: Zimtstern wurde auf Pisten in ganz Europa als die kleine Marke aus der Schweiz erkannt. In ihr glaubten die Snowboard-Kids der Nullerjahre zu finden, was das Pionier-Unternehmen Burton mit dem Wachstum zur Weltmarke verloren hatte: Authentizität. Zimtstern wurden Qualität und Nähe zum Kunden zugeschrieben. Dazu beigetragen hat auch, dass Zimtstern regelmässig Nachwuchs-Wettbewerbe und Snowboard-Camps unterstützt hat. Die Marke machte dadurch einen fassbaren, sympathischen Eindruck, die Teilnehmer kamen aus dem ganzen Kontinent. Und so reicht das Vertriebsnetz noch heute von Luxemburg bis nach Österreich und von Norwegen bis nach Portugal.
Im März schliessen nun die verbliebenen Filialen der eigenen Ladenkette in Flims, Lenzerheide und Zürich. Einzig der Outlet am Hauptsitz in Suhr hat noch kein Datum für die Schliessung bekanntgegeben.Kleine
Chance für die Bike-Sparte
Eine kleine Hoffnung bleibt: Das Geschäft mit Mountain-Bike-Kleidung laufe gut, sagt Ramon Werner: «Die Bike-Sparte hat sich als einzige positiv entwickelt.» Doch mit dieser alleine weiter zu machen, komme trotzdem nicht in Frage. «Nach einer Halbierung der ohnehin kleinen Belegschaft würde dazu die nötige Grösse fehlen.» Die «Bike Wear» sucht jetzt deshalb nach einem Käufer. «Wir sind für alle Optionen offen», sagt Werner.