
Oranjes Politiker und ihre Helden
In keiner anderen Disziplin werden bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang mehr Goldmedaillen vergeben als beim Eisschnelllauf. An zwölf Wettkampftagen stehen im 8000 Zuschauer fassenden «Gangneung Oval» 14 Entscheidungen an, zwei mehr als noch bei den Winterspielen vor vier Jahren in Sotschi. In Südkorea neu ins Programm aufgenommen wurde der Massenstart.
Apropos Vergleich mit Sotschi: Von den 36 Medaillen gingen deren 23 an die Niederlande. Weil bei den «Oranje» der Stellenwert des Eisschnelllaufs derart hoch ist, kann es schon mal vorkommen, dass Ministerpräsident Mark Rutte eine Sitzung verschiebt, damit die Regierung ihren «Helden» die Daumen drücken kann.
Von einer solchen Unterstützung können die Schweizer Athletinnen und Athleten hierzulande nur träumen. Trotzdem darf Swiss Olympic in Pyeongchang im Eisschnelllauf mit einer Medaille rechnen – dank Livio Wenger. Der 25-Jährige aus Schenkon, der bereits über 1500 m (25. Platz) und 5000 m (17.) im Einsatz stand, zählt im Massenstart-Rennen am nächsten Samstag zu den Mitfavoriten. In dieser Disziplin hat Wenger in der laufenden Saison die Ränge 2, 5 und 6 erzielt.
In diesem Sinne: Hopp Schwiiz!