
In SBB-Speisewagen gibt’s neu Biere von «kleineren, regionalen Bierbrauereien»
In den Speisewagen der SBB gibts bald neues Bier. Zum Handkuss kommen kleinere, regionale Bierbrauereien. Und Branchenprimus Feldschlösschen. Ein Prestigeauftrag für Schweizer Brauereien, mit grossen Absatzchancen.
Die SBB lancierte 2016 ein neues Gastrokonzept. Ab Frühjahr 2018 soll es flächendeckend im Fernverkehr eingesetzt werden. Ein Teil dieses Konzepts ist die Neuvergabe von Bierlieferungen. Im Rhythmus von vier Monaten werden künftig jeweils regionale Biere angeboten.
Den lukrativen Auftrag erhielten die Brauerei Schützengarten und die Brauerei Rosengarten. Die St. Galler Schützengarten Brauerei wird laut Firmenchef Reto Preisig das eigene «Landbier» und «La Nostra», ein Tessiner Bier liefern. Jeweils für vier Monate gibts das Bier «äs Gäächs» der Schwyzer Brauerei Rosengarten. Ein Bier mit einer leichten Heunote, wie Rosengarten-Chef und CVP-Nationalrat Alois Gmür auf Anfrage mitteilt. Die SBB rechnet laut der Ausschreibung mit einer Menge von 40 000 Bieren, die innert vier Monaten über die Theke gehen werden. Eine beachtliche Menge. Vor allem wenn man bedenkt, dass etwa «La Nostra» in einer kleinen Brauerei mit nur wenigen Angestellten hergestellt wird. Das sei zwar eine Herausforderung, werde aber klappen, ist Schützengarten-Chef Reto Preisig überzeugt.
Ittinger verliert Auftrag
Auch die Brauerei Falken aus Schaffhausen darf sich freuen. Sie wird in Zukunft der SBB ihr Amber-Bier und Weissbier liefern. Beim Amber-Bier rechnet SBB-Tochter Elvetino mit 95 000 Bieren pro Jahr, beim Weizenbier gar mit 170 000 Flaschen. Der bisherige Lieferant von Amber-Bier, Ittinger, verliert den Auftrag.
Den grössten Auftrag holt sich Feldschlösschen. Die zu Carlsberg-Gruppe gehörende Grossbrauerei in Rheinfelden wird künftig gegen eine halbe Million Biere pro Jahr der SBB liefern. Von Feldschlösschen werden künftig die Sorten Feldschlösschen Original, Feldschlösschen Alkoholfrei und Carlsberg angeboten, wie Feldschlösschen-Sprecherin Esin Celiksüngü auf Anfrage mitteilte.
Noch im November wurde ein erster Versuch, neue Bierpartner zu finden, abgebrochen. «Wesentliche Anpassungen der Ausschreibungsunterlagen sowie des Bedarfs», wurden als Gründe für den Abbruch genannt. Der Abbruch kam zu einem brisanten Zeitpunkt: Im August wurde Wolfgang Winter, damaliger Elvetino-Chef freigestellt. Im Oktober wurde ein Strafverfahren wegen Vermögensdelikten gegen ihn eröffnet.