
Hansuli Huber: «Schluss mit tierquälerischen Importen»
Wenn es um tierische Produkte geht, lässt die Schweiz gerne im Ausland produzieren. Heute importieren wir jährlich 274 Tonnen Pelze, rund 1 Million Reptilien-Häute, 120‘000 Tonnen Fleisch (vornehmlich Edelstücke), 100‘000 Tonnen Milchprodukte und 700 Millionen Eier. Tendenz steigend wegen der raschen Bevölkerungszunahme. Alleine für die 300 Tonnen importierter Foie gras werden eine halbe Million Enten/Gänse zwangsgestopft und die 91,5 Tonnen Import-Froschschenkel gewinnt man durch Amputation von 1,5 Millionen Frösche, wobei zusätzlich noch 450‘000 lebende Tiere zur Froschschenkelgewinnung importiert werden. Das bedeutet, dass Jahr für Jahr zusammengerechnet gut 100 Millionen sogenannter Nutztiere im Ausland für uns oft unter grausamsten Umständen gehalten und getötet werden.
Seit langem ist allen Entscheidungsträgern bekannt, wie viel Tierquälerei hinter Importprodukten stehen kann. Seit 36 Jahren gäbe das Tierschutzgesetz in Art. 14, und seit 20 Jahren zusätzlich auch das Landwirtschaftsgesetz in Art. 18 dem Bundesrat die Kompetenz, für tierschutzkonforme Importe zu sorgen. Doch um des Geldes willen drückt dieser beim Tierschutz gerne beide Augen zu. Mit der Fairfood-Initiative, welche tierschutzkonforme Importe fordert und die im Herbst 2018 zur Abstimmung kommen dürfte, hat es nun das Volk in der Hand, die Weichen besser zu stellen. Konsumenten, Tierfreunde und Tierschützer dürfen nicht länger wegschauen, sondern müssen sich der Verantwortung stellen, die das Produzieren im Ausland mit sich bringt! Unterstützen wir die Fairfood-Initiative.
Hansuli Huber, Geschäftsführer Schweizer Tierschutz STS
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