
14 Millionen fehlen: So soll das neue Aarauer Stadion finanziert werden
Kommt das neue Stadion oder kommt es nicht? Für den FC Aarau steht viel auf dem Spiel. Das bewilligte Stadionprojekt ist erstens massiv teurer geworden und zweitens rentieren die geplanten Einkaufsflächen im Stadion-Mantel nicht mehr, eine Querfinanzierung des Stadions ist also unrealistisch. Die Stadt und die Bauherrin HRS arbeiten zwar an einem «Plan B», der die Quersubventionierung mittels dreier Hochhäuser auf der Nachbarparzelle anstrebt, doch das braucht diverse Abstimmungen, unter anderem im Einwohnerrat und beim Grossen Rat (Richtplananpassung). Und die Zeit läuft davon: Spätestens am 18. Mai 2018 muss auf dem Baufeld etwas passieren, damit die Baubewilligung fürs Stadion nicht abläuft.
Schon letzte Woche zeichnete sich, ab, dass eine private Initiative die Finanzierung des geplanten Stadions organisieren will. Dazu wurde unter dem Vorsitz von Michael Hunziker, René Herzog und Stéphane Meyer die «meinstadion.ch»-GmbH gegründet. Dem Initiativkomitee gehören auch diverse Vertreter der Sponsorenvereinigung, der Fan-Szene sowie des FC Aarau an. Heute Mittwoch haben sie nun ihren Plan präsentiert.
So verlief die Pressekonferenz
Die Initianten wollen, dass «Plan A» umgesetzt wird (mit Mantelnutzung) oder aber – und das wird bevorzugt – ein «Plan A Minus», bei dem der Mantel des Stadions im Erdgeschoss wegfällt und ein einfaches, funktionales, ebenerdiges Stadion mit Tiefgarage gebaut wird.
Die Ausgangslage: Bisher war man davon ausgegangen, dass das Stadion (mit Mantel) für 36 Millionen Franken zu haben wäre. Davon zahlt die Einwohnergemeinde Aarau 17 Mio., der Kanton Aargau 6 Mio., die Aarauer Ortsbürger 6 Mio., die HRS Real Estate (Bauherrin) 5 Mio. und der FC Aarau respektive Dritte noch 2 Mio. Franken.
Doch weil sich wegen des jahrelangen Rechtsstreits und neuen Auflagen der Swiss Football League Mehrkosten ergaben, geht man nun davon aus, dass das Stadion 50 Mio. Franken kostet. Es fehlen also 14 Mio. Franken.
Hier kommt die «meinstadion.ch»-GmbH ins Spiel. Unter der Federführung von Michael Hunziker wurde ein Plan ausgearbeitet, wie die 14 Mio. Franken zusätzliche Mittel zu beschaffen wären.
– 4 Mio. Franken zusätzlich kommen aus dem Sport-Toto-Fonds des Kantons, er zahlt also neu 10 Mio. Franken
– 8 Mio. Franken kommen aus einem Bankkredit, welchen die Stadion Aarau AG (gehört der Stadt Aarau) aufnehmen soll
– 4 Mio. Franken (statt 2) kommen von Dritten respektive vom FC Aarau. «Meinstadion.ch» will diese Mittel durch Crowdfunding organisieren.
Das Crowdfunding läuft über die Website www.meinstadion.ch. Man setzt auf die Spende von Tausenden Kleinbeträgen und einigen grösseren Brocken (um die 50‘000 Franken). Die erste Million will man schon Ende 2017 zusammen haben, den Rest bis Ende März 2018.
Das Geld wird zunächst auf ein Sperrkonto überwiesen und würde zurückbezahlt, falls die HRS als Bauherrin nicht bis Ende September 2018 den definitiven Grundstückkaufvertrag mit der Stadion Aarau AG unterschreibt.
Das Geld steht nur für «Plan A» oder «Plan A Minus» zur Verfügung, nicht aber für den «Plan B» (mit Hochhäusern) oder eine komplette Neuplanung des Stadions an einem anderen Ort.