Bilanz Strandfest: «Viel Grund zur Freude haben wir leider nicht»

8000 Menschen feierten in den besten Zeiten jeweils das Strandfest am Aarequai. «Doch diese Zeiten sind vorbei», sagt OK-Präsident Rolf Walser. Durchschnittlich locke das zweitägige Feuerwerk- und Musikspektakel noch 6000 bis 7000 Personen an. Diesen Juli waren es sogar nochmals «deutlich weniger». Zahlen zu Umsatz oder Einnahmen gibt es vom privaten Veranstalter, dem Nautischen Club Aarburg, zwar nicht. Im zehnköpfigen OK finden sich aber einige enttäuschte Gesichter. Walser bilanziert: «Viel Grund zur Freude haben wir nicht. Ein bisschen etwas verdienen würde man immer gerne.»

Hauptgrund für die negative Bilanz des diesjährigen Strandfestes, das in geraden Jahren alternierend die Pontoniere als «Wasserfest» durchführen: das miserable Wetter. «Der viele Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung», sagt Rolf Walser. Am Freitag blieben die Leute lieber zu Hause. Und am Samstag musste das Feuerwerk zweimal unterbrochen werden, da der Rauch nicht abzog. Dabei sei das OK mit der Durchführung ansonsten grundsätzlich zufrieden. Organisatorisch sei alles glatt gelaufen. Reklamationen von Anwohnern gab es laut Walser, der ausserdem Gemeinderat und Bauvorsteher ist, von zwei Parteien. Er verspricht: «Wir bemühen uns um Besserung und nehmen diese ernst.»

Viele, die nicht zahlen wollen
Ein anhaltendes Ärgernis für die Veranstalter sind Trittbrettfahrer – Personen, die keinen Eintritt zahlen, um auf das Festgelände zu gelangen, sondern von ausserhalb zuschauen oder sich beispielsweise frühzeitig aufs Gelände geschlichen haben. «Auch das war früher anders», sagt Walser, «da bekundeten die Leute gerne noch ihre Solidarität mit den veranstaltenden Vereinen.» Das Phänomen ist nicht neu, aber sorgt für rückläufige Einnahmen. «Gleichzeitig werden unsere Ausgaben, beispielsweise wegen verschärfter rechtlicher Vorgaben, stetig grösser», sagt der OK-Präsident. Dennoch: Das zweitägige Wasser- oder Strandfest sei ein Volksfest. Walser: «Wir gönnen es auch den nichtzahlenden Besuchern, wenn sie unser Feuerwerk geniessen.» Ausserdem ist, wer nicht zahlt, selber schuld: Nur auf dem Festgelände gibt es das Begleitprogramm und ein vielseitiges kulinarisches Angebot zu geniessen.

Das Mini-Streetfoodfestival wurde dieses Jahr zum zweiten Mal von der Aarburger Hannibal Events GmbH organisiert. Geschäftsführer Konrad Begert sagt: «Der Freitag fiel quasi komplett ins Wasser, der Samstag war aus Sicht der Anbieter okay.» Sowohl Begert als auch Walser betonen, dass das Strandfest trotz allem erneut ein stimmungsvoller und gelungener Anlass gewesen sei. «Hannibal Events» will auch weiterhin mit dem OK zusammenarbeiten. Und dieses ist gemäss Rolf Walser trotz aller Widrigkeiten weiterhin motiviert. «Wir lassen uns nicht beirren, sondern denken langfristig», sagt Walser. «Wir bleiben positiv gestimmt.»