Nicht nur wegen Eier-Anriff an SVP-Anlass: Thiel hat genug

Der Unbekannte unterbrach Thiels Programm «Humor» an der Stelle, an welcher der Satiriker die Verbindung von Humor und Rassismus thematisierte. «Das war die Initialzündung», schreibt die Berner Zeitung (BZ). «Er beschimpfte mich laut und gehässig und spuckte mich am Schluss noch an», berichtet Andreas Thiel. Danach verschwand der Mann unerkannt.

Der ebenfalls anwesende SVP-Grossrat beschreibt den Mann als «breit gebaut, links-alternativ gekleidet, aber sonst voll zurechnungsfähig».

Thiel baute die Störung in sein Programm ein: Der Angreifer sei vermutlich ein lokaler Viehzüchter, der etwas gegen Thiels Plädoyer für den Veganismus habe. In Wirklichkeit hält der Humorist den Vorfall aber für eine Spätfolge seines Auftritts in der Talk-Show Schawinski, in welcher ihn der gleichnamige Moderator als üblen Rassisten beschimpfte. Seitdem nähmen Angriffe von Links zu. Er werde immer wieder auf der Strasse angepöbelt, angerempelt und auch schon angespuckt. «In Bern kann ich deswegen gar nicht mehr in den Ausgang.» «Keine Lust mehr»

Auch wenn es der erste Vorfall dieser Art war: Thiel hat endgültig vor seine Bühnenkarriere Ende dieser Jahr an den Nagel zu hängen, wie die «Berner Zeitung Online» schreibt: «Ich habe keine Lust mehr», sagt der Satiriker knapp. Stattdessen will sich der 46-Jährige in Zukunft vermehrt der Publizistik widmen. Als Satiriker will er nur noch an privaten Anlässen auftreten.