
Grössenwahnsinn der Milliardäre
Die Herren Branson, Bezos und Musk greifen sich soeben das Weltall – einfach so. Als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Wir benötigen für jeden Gartenzaun eine Baubewilligung, und diese scheinbaren Fortschrittshelden setzen nun auf Weltraum-Tourismus. Welch eine Anmassung! Man nimmt sich eben, was man braucht – schliesslich geht nichts über geniale Ideen und Abenteurer-Mut.
Könnte man meinen. Wem gehört das Weltall? Wer bestimmt über seine Nutzung, so es denn überhaupt sein muss? Da kann doch ein Herr Musk 20 000 Satelliten ins All schicken – einfach so?
Einmal mehr zeigt sich in krasser Weise die Ohnmacht des gewöhnlichen Volkes bei der Gestaltung seiner Zukunft. Und die Arroganz der Geldeliten. Ebenso zeigt sich die Ohnmacht der politischen Gremien. Diese sind allerdings längst vom Geld gekauft. Scheinheilig drücken sie darum beide Augen zu und lassen gewähren, was scheinbar nicht zu ändern ist. Statt zu gestalten und zu steuern.
Das andere krasse Beispiel für diesen Zustand liefern die Herren der sozialen Medien, allen vorab Mister Zuckerberg. In wenigen Jahren werden technische Monster aufgebaut, die alles, was Freiheit und Selbstbestimmung bedeutet, radikal verschlingen. Und wir jubeln von Fortschritt und technischen Wundern. Dann haben wir plötzlich eine Menge Jugendlicher, die sich nicht mehr zurechtfinden, ein krasser Anstieg psychischer Leiden und der Selbstmordrate, viel zu wenige Psychiater, usw. Und wundern uns? Siehe hiezu ZT vom 7. Juli 2021.
Auch nach Jahrhunderten ist es noch so: Geld regiert die Welt. Einzig und allein Geld. Und Reichtum entsteht seit ebenso langer Zeit durch Umverteilung von unten nach oben. Etwas anderes anzunehmen, wäre mehr als blauäugig.
Bernhard Mühlematter, Riken