
Auf waghalsiger Fahrradfahrt durch Zofingen
Seit April ist die Altstadt Zofingen ein erweitertes Wohnzimmer – es gilt überall Tempo 20, Fussgänger haben immer Vortritt. Wie kommen die verschiedenen Verkehrsteilnehmer mit der Begegnungszone zurecht? Wo sind die gefährlichen Hotspots in und um die Altstadt? Fühlen sich Fussgänger sicher? Im Rahmen einer Projektwoche waren 15 Kantischülerinnen und -schüler für das ZT unterwegs, um diesen Fragen nachzugehen. Fazit: Noch längst nicht alle wissen, dass die Altstadt eine Begegnungszone ist – besonders Velofahrer nehmen nicht immer Rücksicht. Bei der Beschilderung gibt es Nachholbedarf. Und bei den Parkuhren fragende Gesichter.
Kommt man als Velofahrer von Richtung Strengelbach in die neue Unterführung, ergibt sich schon die erste Gefahr bei der Frikartstrasse. Teilweise fahren die Autos mit hoher Geschwindigkeit über die Haifischzähne hinaus an die Hauptstrasse heran, Velofahrende bemerken diese meist erst in letzter Sekunde. Folgt man dem Fahrradweg weiter, erreicht man rasch einen weiteren Gefahrenpunkt. Die Betonwand verdeckt die Sicht auf die Einmündung der Treppe, von welcher häufig Fussgänger kommen. Da ist meist die einzige Lösung: gute Bremsen!
Fahrradweg trotz Verbot?
Beim kleinen Stadteingang in die Altstadt, besser bekannt als «das Bögli», herrscht ein Fahrverbot. Trotz dieser Regelung wird dieser Weg häufig von Fahrradfahrern genutzt, zum Ärgernis der Fussgänger, die dort unterwegs sind.
Die Kreuzung nahe dem Gemeindeschulhaus Zofingen ist gerade zur Mittagszeit ein Hotspot für waghalsige Verkehrsmomente. Schülerinnen und Schüler befahren die Kreuzung auch teilweise bei Rot. Andererseits stellt der Fahrradweg, der nicht auf der Strasse verläuft, eine gute Option dar. Zusätzlich gibt es aus der Richtung Pulverturm ein Ampelsystem für Velofahrer, das Konflikte zwischen Auto- und Fahrradfahrern vermindert. Eine Verbesserung wäre, diese zusätzlichen Ampeln an allen Ampeln dieser Kreuzung anzuwenden. Es empfiehlt sich, als Fahrradfahrer frühzeitig einspuren, um Konflikte mit anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden.
Doch nicht nur die Kreuzung an sich ist gefährlich, sondern ebenfalls die Einfahrt auf den Thutplatz. So ist das plötzliche Auftauchen von Kleinkindern aus der Ringmauergasse nicht selten und könnte zu schwerwiegenden Unfällen führen. Deshalb sind nicht zu schnelles Fahren und gute Beobachtung wichtig.
Velofahrer sollten Chaoskreuzung meiden
Es ist wohl bekannt, dass die Kreuzung beim Stadteingang in die Vordere Hauptgasse zur häufigen Verwirrung unter den Verkehrsbeteiligten führt. So ist die Vortrittsregelung für viele unbekannt. Als Fahrradfahrer wird man hier leicht übersehen. Die Unübersichtlichkeit und der dichte Verkehr können zu vielen kritischen Situationen führen. Ausserdem ist auch der Platzmangel ein Problem. Die Durchfahrt wirkt beängstigend. Ein guter Rat ist hier sicherlich, als Fahrradfahrer diese Kreuzung möglichst zu meiden.
In der Zofinger Altstadt ist es nicht leicht, sich fortzubewegen. So stellen nicht nur Fahrzeuge und Fussgänger eine Schwierigkeit dar, sondern auch der Wochenmarkt dienstags und samstags. Das korrekte Fahren mit dem Fahrrad in der Altstadt gestaltet sich schwierig. Was man nicht vergessen darf: Fussgänger haben immer Vortritt. Weitere Konfliktpunkte sind auch die vielen Gassen, aus welchen jederzeit Fussgänger auftauchen können. Häufig sorgen auch Lieferwagen für Komplikationen. Hier wäre anzuregen, dass die Lieferdienste die bestehenden Parkplätze nutzen.
Von Zofingen nach Strengelbach: schlechtes Blickfeld
Auch auf der Rückfahrt von Zofingen nach Strengelbach ist die neue Unterführung nicht zu unterschätzen. Die Kurve in der Unterführung verhindert eine frühzeitige Wahrnehmung von Fussgängern, die von der anderen Seite kommen. Ein Spiegel könnte in diesem Fall sehr nützlich sein und Schlimmerem vorbeugen. Ein Verringern der Geschwindigkeit ist zu empfehlen, um auch den Bremsweg zu verkleinern und andere Passanten zu schützen.
Joschua Jauslin, Etienne-Gabriel Fumeaux und Alessia Zulian