
Aarau ermöglicht neue Sommerbeiz an der Aare – Interessenten können sich melden
Gibt es bald eine dritte Aareufer-Beiz in Aarau? Gestern hat die Stadt überraschend in einem Inserat die «Pacht für eine zweite Sommerwirtschaft Aareraum West per Sommer 2021» ausgeschrieben. Konkret ist dafür eine stadteigene Parzelle zwischen dem bereits bestehenden Restaurant «Summertime» (200 Plätze seit 2007) und der Badi im Schachen vorgesehen. Also nahe der Stelle, wo während des Eidgenössischen Turnfests 2019 das «Haus des Sports» stand. Damals hatten viele Aarauer Freude an dieser temporären zusätzlichen Beiz gefunden. Ausser dem «Summertime» gibt es noch die «Schwanbar» einige hundert Meter flussabwärts, und diese hat eine verhältnismässig kurze Saison. Beide stehen auf Land der Einwohnergemeinde.
«Es hat schon mehrfach Interessenten für weitere Gastrobetriebe entlang der Aare gegeben», sagt Stadtpräsident Hanspeter Hilfiker. «Im letzten Jahr wurde ein konkretes Konzept für ein weiteres Lokal eingereicht. Der Stadtrat hat deshalb die Möglichkeiten einer weiteren Gastrolokalität abgeklärt und sich für die Ausschreibung des nun vorgesehenen Grundstücks entschieden.» Der Stadtpräsident betont, Bewerber müssten ein detailliertes Pflichtenheft erfüllen. Erlaubt sei eine Sommerwirtschaft mit maximal 250 Plätzen. Punkto Konzept seien die künftigen Betreiber frei, die Rahmenbedingungen wären ungefähr dieselben wie beim «Summertime». Hilfiker: «Die Verpachtung erfolgt auf vorerst fünf Jahre – mit der Möglichkeit einer Verlängerung um weitere fünf Jahre.»
Alte Bekannte aus der Region
Diese Zeitung weiss, um wen es sich bei den Interessenten handelt: Désirée Sibold und Tobias Krummenacher, die in Aarau bereits den «Lockentopf» und im Badener Bäderquartier das «Dory & Du» eröffnet haben. Während das Badener Lokal diesen Sommer wegen der Bauarbeiten an der Limmatpromenade gleich vor der Tür zeitweise geschlossen war, brummt der «Lockentopf» am Eingang der Aarauer Altstadt seit seiner Eröffnung vor zwei Jahren. Die jungen Gastronomen planen nun am Aareufer ein weiteres Restaurant mit einem ähnlichen kulinarischen Angebot. Es soll Platz für etwa 140 bis 180 Gäste haben und von Mitte März bis September in Betrieb sein.
Wer immer den Zuschlag erhält, muss wohl noch ein ordentliches Baugesuch stellen – das hängt von den geplanten Bauten und der Saisondauer ab. In der neuen Bau- und Nutzungsordnung gehört die vorgesehene Standortparzelle zur Zone Freiraum. Darin gilt: «Zulässig sind nur untergeordnete Bauten und Anlagen, die dem Zonenzweck dienen. Zudem kann der Stadtrat kleinere, unbeheizte, saisonal geöffnete Gastwirtschaftsbetriebe bewilligen.»