Aarau hat wirklich einen Vogel

Ich verstehe den Aufruhr um einen einzigen alten Baum im Kantonsspital Aarau nicht. Vielleicht kann mir da wer weiterhelfen. Als ich im Sonntag den Bericht im Blick gelesen habe, hat sich mein Gemüt auch erhitzt. Da kann sich eine Grossrätin sogar vorstellen diesen 100-jährigen Baum umzupflanzen. Das ist nun doch des Guten zu viel. Steht dieser Baum mit 100 Jahren und seiner Grösse wirklich noch in einer optimalen Parkanlage? Solche Bäume sind bei Sturm und Schnee ein Sicherheitsrisiko. Einziger Vorteil: Das Spital wäre gleich in der Nähe. Eine Verpflanzung von solch einem Kaliber ist ein weiteres Risiko für die Arbeiter, die das machen sollten. Und ob sich ein solcher Baum am neuen Standort überhaupt noch erholen kann, ist auch sehr fraglich. Warum kann man nicht einem neuen jungen robusten Baum eine Chance geben, an einem anderen Standort gross zu werden. Die Krähen jedenfalls wären anpassungsfähiger und würden im Nu einen neuen Standort finden. Würde mich interessieren, was passieren würde, wenn dieser Baum bei den Einsprechern vor die Türe gepflanzt würde. Wahrscheinlich gäbe das den grösseren Aufruhr. Wo würde das hinführen, wenn man jeden Baum retten möchte und 160’000 Franken ausgibt, wie es am Beispiel Schlieren letzte Woche passiert ist. Das ist, glaube ich, nur mit Hilfe der Politik möglich und hat mit gesundem Menschenverstand nichts mehr zu tun. Mit solchem Geld könnte man Projekte an den Ufern von Bächen und Flüssen investieren und unterhalten.

BEAT BERTSCHI, UERKHEIM