
Aarburg kauft alte Squash-Halle für 1,25 Millionen

Liest man die aktuellste Medienmitteilung der Gemeinde, könnte man meinen, die Aarburger Politiker seien um ihre eigene Fitness besorgt. Denn der Gemeinderat hat entschieden, für 1,25 Millionen Franken eine Squash-Halle zu kaufen.
Doch der Grund für den Kauf ist nicht der aktuelle Verwendungszweck der Halle, sondern vielmehr ihr Standort. Sie steht zwischen dem China-Restaurant Golden Dragon, den Zeugen Jehovas und gegenüber der grünen Moschee an der viel befahrenen Oltnerstrasse im Norden Aarburgs. Sie steht also mitten in einem Gebiet, das aus Sicht des Gemeinderats eine Aufwertung nötig hat. «Wir wollen eine aktive Bodenpolitik zu betreiben», sagt der zuständige Gemeinderat Dino Di Fronzo (FDP). «Zusammen mit Investoren wollen wir eine positive Entwicklung von Aarburg vorantreiben, in diesem Fall im Speziellen jene des Gebietes im Norden.»
Für den Gemeinderat war klar, dass man hier tätig werden muss. «Wir erachten diesen Standort als Signalobjekt», so Di Fronzo. «Hätten wir einfach zugeschaut, hätte die Gefahr bestanden, dass an dem Standort etwas entsteht, das die positive Entwicklung Aarburgs nicht unterstützt.»
Arbeitsplätze im Vordergrund
Den Preis von 1,25 Millionen Franken erachtet Finanzvorsteher Di Fronzo als in Ordnung. «Damit verjubeln wir kein Volksvermögen.» Nun gehe es darum, an diesem gut frequentierten Ort einen Mehrwert zu schaffen. «Ziel ist es, Gewerbe anzusiedeln und Arbeitsplätze zu schaffen.» Guter Wohnraum entstehe anderswo schon genug. Obwohl die Halle an die Schule angrenzt, steht aber laut Di Fronzo eine Nutzung für die Schule nicht im Vordergrund.
Da die grüne Moschee gegenüber bald einen neuen Ort suchen muss, gab es im Gemeinderat auch Befürchtungen, neben den Zeugen Jehovas könnte eine weitere Konfession einziehen. Di Fronzo sagt zumindest, dass an diesem Standort «zum Beispiel eine Moschee nicht im Interesse der breiten Aarburger Bevölkerung wäre».
Da die Halle schwierig umzunutzen ist, wird sie wohl abgerissen. «Ich gehe eher von einem Neubau aus», sagt Di Fronzo.