Ab Ende 2020 gibt es wieder eine Direktverbindung an den Flughafen

Mit dem Fahrplanwechsel Ende 2015 verlor der Aargau beziehungsweise Aarau eine wichtige Ost-West-Direktverbindung. Bis dahin konnte man aus der Westschweiz über Biel, Solothurn, Aarau und Zürich ohne Umsteigen zum Flughafen Zürich und nach Winterthur und St. Gallen fahren. Wegen zahlreicher Baustellen (unter anderen der Eppenbergtunnel) und weil die SBB aufgrund verspäteter Zugslieferungen die ICN-Neigezüge auf der Gotthardlinie brauchte, wenden die ICN aus der Westschweiz, die in Aarau halten, in Zürich.

Wer weiter nach Osten will, muss umsteigen oder zeitlich versetzt in Aarau einen Zug aus Basel besteigen, um an den Flughafen zu kommen. Mit dem Fahrplanwechsel 2020 solle das frühere Regime zurückkehren, hiess es damals.

Doch stimmt das noch? Die neueste Mitteilung der SBB, wonach Verzögerungen der Fernverkehrs-Doppelstockzüge (Dosto) bis ins Jahr 2021 für eine angespannte Situation sorgen, macht hellhörig. Auch, weil die SBB jetzt Reisenden zwischen Ostschweiz und Mittelland und umgekehrt empfehlen, künftig am Flughafen statt in Zürich umzusteigen. Dies, weil die Züge dort am selben Perron halten, was die Umsteigezeit verkürzt.

Jürg Bitterli, Projektleiter öffentlicher Verkehr beim Kanton, teilt die Befürchtungen nicht. Die Beschaffung der neue Giruno-Züge von Stadler für die Gotthardstrecke sei gut unterwegs. Bitterli: «Wir erwarten daher, dass die ICN-Kompositionen auf den Fahrplanwechsel in einem Jahr zurück ins Flachland kommen. Dann verbindet der IC5 den Westaargau stündlich direkt auch wieder mit dem Flughafen und der Ostschweiz.»

SBB: Bombardier-Züge werden Verbesserung bringen

Sieht die SBB das auch so? Betreffend Fahrplanwechsel im Dezember 2020 «sind wir aktuell in der Planung», sagt SBB-Mediensprecher Oli Dischoe. Hierzu werde – wie üblich – jeweils im Frühjahr (in diesem Falle also im Frühjahr 2020) der Fahrplanentwurf publiziert, mit der anschliessenden Frist, während der alle Seiten Stellung nehmen können.

Die Bombardier-Züge würden aufgrund ihrer Kinderkrankheiten und Verzögerungen schlechtergemacht, als sie sind, ist Jürg Bitterli überzeugt. Er geht davon aus, dass diese Züge, wenn sie denn da sind, auf den Strecken Zürich–Basel und von Liestal über Aarau und Lenzburg nach Zürich angesichts des heute teilweise alten Rollmaterials eine klare Qualitätsverbesserung bringen werden. (mku)