
Alles blickt gespannt auf die Mitte: Drei Frauen stehen als mögliche Kandidatinnen bereit


Seit bekannt ist, wen die Pol-Parteien SP und SVP im Regierungsrat sehen möchten, interessiert, welche Kandidatinnen die Mitteparteien nominieren. Doch diese lassen sich nicht aus der Ruhe bringen. Die BDP hat noch nicht entschieden, ob sie eine Kandidatur für die Regierungsratsersatzwahlen stellen wird. Nationalrat Bernhard Guhl hat aber eine klare persönliche Favoritin. Er würde sich freuen, wenn Grossrätin Maya Bally, die bereits 2016 angetreten ist, noch einmal kandidieren würde. «Sie hat das Format einer Regierungsrätin und hat alle notwendigen Qualifikationen. Bei den Wahlen 2016 hat sie 24 Prozent der Stimmen geholt, was ein beachtliches Resultat ist.»
Guhl wünscht sich eine Frau im Regierungsrat
Bally kandidiert im Herbst auch für den Ständerat und ist auf der Nationalratsliste der BDP. Ist das nicht zu viel des Guten? Guhl beruhigt: «Es ist klar, dass Maya Bally ihre Kandidatur als Ständerätin zurückzieht, wenn sie für den Regierungsrat kandidiert. Die BDP wird dann mit jemand anderes in den Ständeratswahlkampf gehen.» Neben Bally seien für das Amt des Regierungsrats auch andere BDP-Politiker im Gespräch, sagt Guhl. Zum Beispiel Lukas Wopmann, Alt-Grossrat und Gemeinderat von Würenlos.
Auch Guhl selber würde das Amt reizen, wie er sagt. «Aber ich wünsche mir eine gemischte Regierung mit Frauen und Männern, darum tue ich mich etwas schwer.» Er ist der Meinung, dass Franziska Roth durch eine Frau ersetzt werden sollte. «Der Kanton Aargau sollte im Jahr 2019 keine reine Männerregierung mehr stellen, es gibt genügend geeignete Frauen in unserem Kanton.»
BDP hatte auf überparteiliche Kandidaturen gehofft
Ob die BDP antritt, entscheiden die Mitglieder am 14. August. Die Parteileitung werde am Parteitag zwar eine Empfehlung abgeben, diese aber vorher kaum öffentlich verkünden. Beim Entscheid, eine Kandidatur zu stellen, schielt die BDP auch zur CVP und GLP. «Ich kann mir vorstellen, dass die BDP auf eine Kandidatur verzichtet, wenn auch CVP und GLP niemanden nominieren», sagt Guhl. Das Jekami der Parteien widerspreche der BDP. «Die BDP hatte gehofft, man hätte sich auf wenige überparteilich gestützte Kandidaturen einigen können», sagt Guhl.
Die CVP gibt sich weiterhin bedeckt
Auch bei der CVP und GLP laufen im Moment Gespräche mit potenziellen Kandidierenden. Bei der CVP sind alle gespannt, ob Nationalrätin und Gesundheitspolitikerin Ruth Humbel Interesse hat, Regierungsrätin zu werden. Humbel selber gab sich bisher bedeckt. Für die AZ war sie gestern nicht erreichbar. Parteipräsidentin Marianne Binder sagte zur AZ, dass die CVP nicht auf Biegen und Brechen jemanden nominieren werde.
Die GLP Baden hat bereits Anfang Juli den neuen Grossrat Gian von Planta vorgeschlagen. Ob er, der erst seit Mai im Grossen Rat sitzt, nominiert wird, entscheiden die Parteimitglieder am 9. August. Häufiger als sein Name ist jener von Grossrätin Barbara Portmann zu hören. Die AZ hat sie gestern nicht erreicht.