Alterszentrum Zofingen: Eine AG macht noch keinen besseren Service

Zurzeit befassen sich politische Parteien in Zofingen mit der Frage, ob es sinnvoll wäre, das Seniorenzentrum in eine der Stadt Zofingen gehörende Aktiengesellschaft zu überführen.

Für die Bewohner des Seniorenzentrums spielt es keine Rolle, welche Rechtsform die Institution hat. Viel wichtiger ist es für sie, dass das die Oberaufsicht innehabende Organ (ein fachlich zusammengesetzter Verwaltungsrat oder eine Kommission) nicht nur die Finanzen im Griff hat, sondern auch der Zufriedenheit der Bewohner verpflichtet ist. Es kann doch nicht sein, dass berechtigte Anliegen einfach abgewunken werden. Obwohl das Leitbild vom März 2018 von einem zukunftsorientierten Arbeitsfeld spricht, scheut man offensichtlich die Mühe, althergebrachte Abläufe zu ändern. So wird das Mittag- und das Abendessen zu früh serviert, obwohl von Seiten der Bewohner eine zeitgemässe Verschiebung erwünscht wäre. Der vorzügliche, auf die Menschen bezogene Dienst eines Grossteils der Mitarbeitenden verdient Achtung. Die laut Leitbild in allen Bereichen fachlich hochstehenden Dienstleistungen lassen aber zu wünschen übrig, sei es beim Service zum Frühstück und zum Nachtessen auf den Abteilungen, sei es in der Wäscherei. Dass ausser andern Hilfskräften auch Menschen mit Beeinträchtigung einen Arbeitsplatz finden, ist anerkennenswert. Dies dürfte aber nicht in dem Masse geschehen, dass die Verrichtungen mangelhaft ausgeführt werden.

Für manche Betagte sind die Mahlzeiten noch das einzige kleine Vergnügen. Daher müsste der Menüplanung und der Zubereitung der Speisen grössere Beachtung geschenkt werden und augenfällige Sparsamkeit nicht vorkommen. Wenn eindeutige Fehlleistungen oftmals nur in Ordnung gebracht werden, wenn man sich wehren kann, tun einem diejenigen leid, die resigniert haben.

Würde in allen Bereichen dem Leitbild nachgelebt, hätten Klagen hinter vorgehaltener Hand von Bewohnern und Angehörigen keinen Platz mehr.

Lydia Büchler-Karrer, Zofingen