Aus dem Eventlokal Musigburg wird Verkaufsladen für Bier und Wein

Anstelle von Konzertbesuchern kommen seit gestern Mittwoch in der Musigburg in Aarburg Bier- und Weinliebhaber auf ihre Kosten. Musigburg-Betreiber Ronald Url hat sich entschlossen, das Eventlokal vorübergehend zu einem Getränke- und Abholmarkt umzufunktionieren. Verkauft werden Biere von regionalen Kleinbrauereien, Weine sowie andere Spezialitäten. «So helfen wir anderen regionalen Kleinbetrieben, die aus unserer Sicht viel zu oft vergessen werden», sagt Url. «Wir wollen Synergien nutzen und Solidarität zeigen.» Bier von sieben Kleinbrauereien ist im Angebot: Storchenbräu Brittnau, Markwalder Rothrist, Woogbräu Aarburg, Wiggerli Dagmersellen, Drei Tannen Olten, Napf Walterswil und Barkracher Zofingen. Der Wein kommt von Duroc aus Rickenbach. «Einerseits können uns so unsere Besucherinnen und Besucher sinnvoll unterstützen und wir bringen einem breiteren Publikum unsere regionalen KMU näher», begründet Url den Entscheid. Die Öffnungszeiten sind jeweils von Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 15 Uhr. Auch für den geplanten Weihnachtsmarkt auf dem Parkplatz des Restaurants Krone hat sich Url eine Alternative überlegt: «Sollte der Markt nicht durchgeführt werden können, wird es für die Standbetreiber die Möglichkeit geben, ihre Produkte bei uns zu verkaufen.»

Die neuen Massnahmen des Bundesrats bedeuten für Ronald Url nicht viel Neues, da der Kanton Aargau bereits jetzt auf die 50er-Grenze setzte. Tatsache ist aber: «Ein Eventlokal ist unter solchen Bedingungen nicht mehr finanzierbar», sagt Url. Man lebe jetzt von der Reserve. Die Verkaufsaktion sei reiner Goodwill, mit der die Musigburg kaum etwas verdiene. Er schmiedet aber Pläne, wie er trotz den Restriktionen weiterhin Livemusik anbieten kann. Unter dem Titel «Music & Dinner» will er die Menschen in die Musigburg locken. Das Konzept sieht vor, dass die Besucher an Zweier- oder Vierertischen sitzen. Ein Restaurant aus der Region serviert ein 3-Gang-Menü, anschliessend gibt es ein Konzert von zweimal 50 Minuten. Geplant sind Konzerte mit unterschiedlichen Stilrichtungen – von Classic Rock über Blues und Jazz bis Mundart. Wirtschaftlich werfe das nicht viel ab, sagt Url. «Aber so haben wir zu tun, können den Menschen etwas bieten und bleiben so bekannt.»