
Aus der ehemaligen Squashhalle soll ein Kletter- und Bouldermekka werden

Da haben sich zwei gefunden. Der Aarburger Finanzvorsteher Dino Di Fronzo, der die aktive Bodenpolitik vorantreibt, und der Aarburger Lehrer Paul Langenkamp, den die Leidenschaft für das Klettern antreibt. Vor einem halben Jahr hat die Gemeinde die Squash-Halle auf der Höhe gekauft und nun wollen die beiden der Halle neues Leben einhauchen. Eine Kletter- und Boulderhalle soll entstehen.
Langenkamp ist Präsident des Schweizerischen Sportkletterverbandes und des Regionalzentrums Sportklettern Aarau-Mittelland und sucht schon seit rund fünf Jahren nach einem Standort, um eine Kletterhalle einzurichten. «Einer meiner Schüler hat mich auf die Idee gebracht, dies in der Squashhalle zu machen», sagt Langenkamp. Er ging auf den Gemeinderat zu und schnell war man sich einig, dass dieses Projekt dorthin passt. Mit seiner Kletterport-begeisterten Familie ging er dann an die Planung.
Boulderwand mit Überhang
Nun steht das Projekt und sieht wie folgt aus: Drei Squash-Hallen im Untergeschoss werden miteinander verbunden. Darin wird eine grosse zusammenhängende Boulderwand eingerichtet. Bouldern ist Klettern bis vier Meter Höhe ohne Sicherung eines Seils. Unter der Wand liegen weiche Matten, die einen Sturz dämpfen. In einer weiteren Halle entsteht ein grosser Überhang zum Bouldern. Im Erdgeschoss, neben dem Eingangsbereich will Langenkamp ein Kletterparadies für Kinder einrichten.
Auch eine eigentliche Kletterwand und ein Bereich mit Kraftgeräten ist vorgesehen. Und für das leibliche Wohl soll ein spanisches Bistro beim Eingang sorgen. Sogar die bisherigen Nutzer der Halle dürfen sich freuen. Zwei Squash-Plätze sollen bestehen bleiben. «Diese kann eventuell auch die Schule für Turnstunden nutzen», so der neue Hallenbetreiber.
Eintritt für 17 Franken
Langenkamp will die Kletter-Arena «Isatis» nennen, in Anlehnung an das beliebte französische Klettergebiet Franchard Isatis. Er ist auch zuversichtlich, dass die Halle viel Kundschaft haben wird. Denn Klettern ist eine boomende Sportart, «und wir haben ein sehr grosses Einzugsgebiet». Die einzige weitere Halle im Aargau steht in Lenzburg. Und die nördlich nächstgelegene steht in Pratteln. Und da rund zwei Prozent der Bevölkerung klettern würden, rechnet Langenkamp mit einigen Tausend potenziellen Kletter-Kunden.
Der Einzeleintritt wird 17 Franken kosten, ein Jahresabo 680 Franken. Es ist aber ein Projekt der Leidenschaft. «Wir brauchen das nicht als Broterwerb», sagt Langenkamp. Er selber werde auch weiter als Lehrer arbeiten. Den Betrieb werden Angestellte führen. Langenkamp will dazu drei Vollzeitstellen schaffen.
Da Bouldern im kommenden Jahr olympische Disziplin wird, will Langenkamp die Halle schon im November eröffnen und die Wintersaison für einen erfolgreichen Start nutzen. Dann wird man insgesamt auf rund 500 Quadratmetern bouldern und klettern können.
Mit Herzblut dabei
Gemeinderat Di Fronzo ist begeistert vom Projekt und vermietet die Halle gerne an Langenkamp: «Es ist ein Glücksfall, beidseitig.» Diese Kletterhalle werde Aarburg in der Region attraktiver machen. «Und Langenkamp ist mit viel Herzblut dabei, das passt zu Aarburg.» Man mache so etwas, das Leute anziehe und gleichzeitig für die Aarburgerinnen und Aarburger attraktiv sei und das Städtli voranbringe.
Im Anschluss an den gemeinsamen Interviewtermin berichtet Langenkamp Di Fronzo begeistert von den Offerten, die er nun habe, und beide beglückwünschen sich per Handschlag zum gelungenen Projekt.


