Aus der Schachtel in den MP3-Player

Beim Aufräumen ist sie mir wieder einmal in die Hände geraten, die Schachtel mit meinen Musikkassetten. Kurz geöffnet und schon wurde ich sentimental.

Als Erstes griff ich nach einem der zahlreichen Soundtracks zur amerikanischen Teenie-Serie «21 Jump Street». Damals, Ende der 80er-, Anfang der 90er-Jahre, war es Pflicht, möglichst jede Folge zu schauen – und natürlich die Musik dazu zu haben. Junge, gut aussehende Polizisten ermittelten verdeckt an Schulen. Einer davon war übrigens Johnny Depp, dem die Serie gar zum Durchbruch verhalf. Auf der Musikkassette zur Serie zu finden sind Songs wie «(I Wanna Give You) Devotion» von Nomad Feat. M.C. Mikee Freedom*, «Play That Funky Music» von Key Biscayne oder auch «One More Night» von Police & Thieves.

Sagt Ihnen nichts? Tja, dann schnell mal googeln. Einer der Vorteile des technischen Fortschrittes.

Beim Wühlen in der Schachtel fand ich als Nächstes die Kassette von One-Hit-Wonder Vanilla Ice. Sein Hit ist legendär: «Ice Ice Baby». Auch heute noch rappe ich stolz mit, wenn ich das Stück irgendwo höre. Ja, auch das war Pflicht in meinen Teeniejahren: Songs auswendig lernen. Bei MC Hammer hingegen beschränke ich mich auch heute noch auf den Refrain: «U Can’t Touch This».

Aber so richtig melancholisch wurde ich, als ich «Thriller» in den Händen hielt. Michael Jackson, mein absoluter Lieblingskünstler – bis heute, auch acht Jahre nach seinem Tod, von niemandem getoppt. Seine Musik war es, in die ich mich schon als Kind verliebte. Seine Dancemoves waren es, die meine Leidenschaft fürs Tanzen weckten.

Seine musikalischen Werke sind übrigens die Einzigen aus der Kassettenschachtel, die bei mir den technischen Fortschritt mitgemacht haben. Seine Alben habe ich mir nochmals als CD und später als Musikdateien erneut gekauft. Ich habe sie nun immer bei mir. Ganz im Gegensatz zum Bleistift, der getrost bei den Kassetten in der Schachtel bleiben darf.