
Backstreet Boys und Knieprobleme
«Rosalie, die Rose sind für dich mi amor, du gsehsch so truurig us, als wär öpper gschtorbe. Wie cha das si? Ä hübschi Frau mit Auge wie du, …» Gestern lief er wieder mal im Radio, Bliggs «Rosalie». Einer dieser eingängigen Songs, die ich immer wieder gerne höre. Und dann kam er – der Satz der Moderatorin, der mich gleichzeitig erheiterte und deprimierte: «Bei diesem Song fühle ich mich in meine Kindheit versetzt.» Ich so: Echt jetzt?! Bliggs Rosalie stammt aus dem Jahr 2008. Mein nächster Gedanke: Oh Mann, bin ich alt geworden!
Diesen Gedanken hatte ich letzthin schon, als Facebook der Meinung war, ich müsste wissen, dass einige Hits ihr 20-Jahr-Jubiläum feiern. Zum Beispiel der Song «Barbie Girl». Schon zwei Jahrzehnte ist es her, seit Aqua damit die Charts aufmischten. Ebenfalls 1997 veröffentlichte Rapper Puff Daddy – inzwischen eher bekannt unter dem Namen P. Diddy – zusammen mit Faith Evans «I’ll Be Missing You». Im selben Jahr sang Elton John für Lady Di «Candle in The Wind». 20 JAHRE!
Es ist wahrlich so, wie mein Kanti-Lehrer einst im Lateinunterricht sagte: tempus fugit (sinngemäss: «die Zeit verfliegt»). Zum Glück liegt der Musik ein Zauber inne, der es schafft, einen in vergangene Zeiten zu versetzen. Mit dem Kauf von Konzerttickets für die Backstreet Boys hatten einige meiner Freundinnen und ich vor einer ganzen Weile eine Reise in die 90er gebucht. Wir haben es genossen, uns wie Teenies zu benehmen und zu Songs wie «We’ve Got It Goin’ On» (1995) und «Quit Playin’ Games» (1996) abgefeiert. Aber auf unseren Lieblingssong – «Get Down» (1996) – haben wir vergebens gewartet.
Unsere Theorie: Die Choreografie zum Song enthält viele Teile, in denen die Boys immer wieder in die Hocke hätten gehen müssen. Aber das machen wohl die BSB-Knie nicht mehr mit – unsere übrigens auch nicht.