Badi Reiden bricht das Crowdfunding-Projekt ab

Das Crowdfunding-Projekt «Ein Riese für Reiden» ist auf der Webseite der Luzerner Kantonalbank www.funders.ch verschwunden. Der zuständige Plattform-Manager, Daniel Lütolf, bestätigt, dass er das Projekt auf Wunsch des Verwaltungsrats der Badi Reiden AG gestoppt hat. Grund für diesen Abbruch sei, dass die Gemeinde Reiden, Alleinaktionärin der Badi Reiden AG, den vor einem Jahr eingeschlagenen Weg des Verwaltungsrates nicht mehr unterstütze, heisst es in einer Mitteilung auf der Webseite der Badi Reiden. Recherchen dieser Zeitung zeigen, dass dieser Entscheid an der Gemeinderatssitzung am Montagabend gefällt wurde.

Demzufolge sei der Abstimmungstermin über den Sonderkredit für die Sanierung der Badi Reiden – den die Badi Reiden AG für den 23. September anstrebte – verschoben worden. Gegenüber der «Luzerner Zeitung» sagte Gemeindepräsident Hans Kunz: «Der Abstimmungstermin ist noch offen.» Das heisst, dass das Crowdfundingprojekt obsolet wird. So könne es sein, dass einzelne Gegenleistungen nicht mehr erfüllt werden könnten oder aber der Erlebnisspielplatz wegfalle, heisst es in der Mitteilung der Badi Reiden AG. Dieser Umstand verstosse gegen die Regeln von funders.ch. Im Prinzip könnte Daniel Lütolf das Projekt wieder freischalten. Da sich die Bedingungen vermutlich ändern werden, müsse aber eher mit einem neuen Projekt gerechnet werden. Die Badi Reiden teilte gestern auch den Unterstützerinnen und Unterstützern mit, dass das Projekt vorzeitig abgebrochen wird. Stand Dienstag lag das Spendenbarometer gemäss Mitteilung bei über 32 000 Franken. Der Schwellenwert – bis Gelder wirklich fliessen – lag bei 100 000 Franken, das Ziel der Badi bei 200 000 Franken. Die Sammelfrist hätte noch etwas mehr als vierzig Tage gedauert.

Standbeine sollten Zukunft sichern

Mit fünf Standbeinen wollte die Badi Reiden ihre Zukunft sichern: Bad, Spa, Spielplatz, Gastronomie und Stellplätze. Dies, nachdem sie im Auftrag der Gemeinde drei Szenarien prüfte: Schliessung und Rückbau der gesamten Anlage, die Weiterführung des Hallenbads sowie den Rückbau des Freibads und als letztes Szenario die Weiterführung beider Bäder mit Nebenstandbeinen. Mit dem Crowdfunding wollte die Badi Reiden AG den Spielplatz finanzieren. Um den Sanierungsbedarf von 9,5 Millionen Franken und jährliche Betriebskosten von rund 500 000 Franken zu decken, hoffte die sie auf regionale Solidarität. Wie es nun weitergeht, ist unklar. Die Badi Reiden AG wartet auf einen Entscheid des Gemeinderats.