Eine Gemeindeversammlung mit millionenschweren Traktanden steht an. An der Gmeind vom 18. September sollen die Aarburgerinnen und Aarburger 11 Millionen Franken sprechen, um Badi und Rathaus zu sanieren (über die Rathaussanierung wird das ZT in einer späteren Ausgabe berichten).

Vorerst ist die beliebte Badi Thema. Die älteste Badeanstalt im Kanton wurde am 13. Juni 1931 eröffnet, die aktuelle Technik mit dem offenen Sandfilter stammt aus dem Jahre 1955. Dies alles sei in die Jahre gekommen, ebenso die Gebäude und das Schwimmbecken selbst, schreibt der Gemeinderat in der Kreditvorlage. Die veraltete Anlage habe daher «sicherheitstechnische Mängel», die Rede ist auch von einer «besorgniserregenden Wasserhygiene». Ohne baldige Sanierung könne die kantonale Aufsichtsbehörde die Badi im schlechtesten Fall jederzeit schliessen, so der Gemeinderat. 

Im Vorprojekt standen mehrere Varianten zur Debatte. Diese waren auch schon Thema an der Gemeindeversammlung. Vorgeschlagen wird nun – wie erwartet – die mittlere Variante. Wobei diese etwas teurer ausfällt, als ursprünglich geplant. Gegenüber der Maximalvariante wird auf ein 50-Meter-Becken verzichtet. Auch ein Springerbecken, eine Beckenauskleidung in Edelstahl und die vollständige Erneuerung der Umgebung fallen weg. 

Die Baukommission fand, das Bad und damit das Becken sollten möglichst wieder nahe am ursprünglichen Erscheinungsbild sein. Noch steht die Badi zwar nicht unter Denkmalschutz. Nach der Erneuerung soll die Anlage dann aber unter Schutz gestellt werden. 

Holztüren sollen an vergangene Zeiten erinnern

Darum werden mit der Erneuerung mehrere Elemente wieder näher an die ursprüngliche Badi angepasst. Die Brücke im Hauptbecken wird zurückgebaut und die Trennung zum Nichtschwimmerbereich wieder mit Trennwand und Handlauf erstellt. Das Becken wird in Beton erstellt und mit innenliegender Überlaufrinne ausgebildet. Die Türen der Einzelkabinen werden wieder aus Holz sein, wie auch alle anderen Türen. 

Im Hinblick auf den künftigen Schutzstatus werden Bund und Kanton immerhin rund 500 000 Franken an die Sanierung beisteuern.  Das sanierte Hauptbecken wird gemäss den Plänen unterteilt in einen Schwimmer- und einen Nichtschwimmerbereich im Verhältnis von 40 zu 19,5 Metern Länge. Mit dem Einbau eines neuen Betonbeckens ergeben sich Wassertiefen von 1,5 bis 1,9 Meter bzw. 0,8 bis 1,2 Meter. Das Planschbecken wird zum Restaurant- und Spielbereich hin verlegt und kindergerecht neu erstellt, mit verschiedenen Wassertiefen und Sonnensegel. Die Treppenanlagen ins Wasser werden neu gebaut und im Nichtschwimmerbereich breiter ausgeführt. Am südlichen Kopf des Bassins ist als Abschluss zur Liegewiese eine Sitztreppe in Holz zum Verweilen geplant. Zudem wird die Liegewiese gegen die Festwiese hin um etwa sechs Meter vergrössert.

Das alte Technikgebäude soll abgebrochen und durch ein neues beim Zufahrtsbereich der Badstrasse ersetzt werden. Zwei neue Pumpen gehören ebenfalls zur Erneuerung. Die WC-Anlage vor der Badi müsste dem neuen Technikgebäude weichen. Als Ersatz würde ein behindertengerechtes WC in der nord- westlichen Gebäudeecke eingebaut, so dass dieses auch für den externen Betrieb von aussen zugänglich ist.

Im Vorprojekt wurden die Kosten der mittleren Variante auf 4,8 Millionen Franken geschätzt. Nun rechnet der Gemeinderat mit Baukosten von 6,18 Millionen Franken brutto. Abzüglich der erwarteten Subventionen kostet die erneuerte Badi Aarburg rund 5,7 Millionen Franken. Die Mehrkosten gegenüber der bisherigen Planung fallen laut der Vorlage vor allem beim Betonbecken (plus 50 000 Franken) und bei Gebäude und Garderoben (plus 250 000 Franken) an. 

Mit der Erneuerung der Badi werden laut dem Gemeinderat auch die Eintrittspreise angepasst. Die heute gültigen Tarife (zum Beispiel vier Franken für einen Erwachsenen) würden angemessen angehoben. Die sanierte Badi soll im Mai 2022 eröffnet werden.