
Badi Zofingen muss geöffnet werden
Zum Artikel «Die Vorfreude ist nicht überall gross» in der Ausgabe vom Freitag, 8. Mai.
Nach den einschneidenden Massnahmen des Bundesrats vom März 2020 zur Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie erfreuen wir uns zurzeit an der schrittweisen Normalisierung des Lebens: Seit Ende April dürfen wir wieder zum Coiffeur, seit wenigen Tagen sind wieder alle Läden sowie die meisten Restaurants offen, und ab Juni 2020 sollen die Zoos, Museen sowie die Badeanstalten wieder zugänglich werden.
Gilt Letzteres auch für Zofingen? In einem Beitrag im Zofinger Tagblatt vom 8. Mai wird der Leiter des Werkhofs Zofingen wie folgt zitiert: «Die Verhältnismässigkeit zwischen den Massnahmen und den Konsequenzen für uns muss stimmen. Wenn das nicht der Fall ist, kann es sein, dass wir gar nicht auftun.»
Kann es wirklich sein, dass die Stadt Zofingen erwägt, unsere Badi im Sommer ge-schlossen zu halten? Ist denn den Verantwortlichen nicht bewusst, dass das Schwimmen eine der gesündesten körperlichen Betätigungen ist, die es überhaupt gibt? Ist den Verantwortlichen bewusst, dass es ganz viele Zofingerinnen und Zofinger gibt, die seit Jahren oder Jahrzehnten während der Sommermonate Tag für Tag in der Badi Zofingen ihre Längen schwimmen? Das Schutzkonzept des Verbandes für Hallen- und Freibäder ist mit etwas gutem Willen ohne Weiteres auch in Zofingen vernünftig umsetzbar.
Als Schwimmerin und Steuerzahlerin bin auch ich froh, wenn die Badi in guten Jahren einen befriedigenden Deckungsgrad aus den Eintrittspreisen erzielt. Rentieren aber muss die Badi als Einrichtung des Service public nicht. Insbesondere nicht in einem Jahr, in dem uns durch das Virus sonst schon viele kleine Freuden des Alltags genommen worden sind.
Liz Ruch, Zofingen