Bahnübergang an der Zofingerstrasse wird eine Woche für Autos gesperrt

Jede Stunde ist der Bahnübergang an der Zofingerstrasse in Aarburg während 26 Minuten geschlossen. Und wenn ab 2025 mehr Züge zwischen Bern und Luzern verkehren, dürfte sich die Schliesszeit laut dem Quartierverein Aarburg Süd auf rund 40 Minuten pro Stunde verlängern. Mit ein Grund dafür ist auch die erwartete Zunahme von Güterzügen.

Schleichverkehr ist ein Ärgernis

Schüler und Anwohner warten laut Klaus Müller vom Quartierverein je nach Zug-Folgen bis zu 11 Minuten vor den geschlossenen Schranken. Mit der Gemeinde ist der Verein seit Jahren im Gespräch. Und vor knapp einem Jahr hat diese verschiedene Varianten für eine Unterführung präsentiert, wovon sie jene einer Personenunterführung favorisiert. Das Projekt liegt aber auf Eis. Entschieden ist noch nichts.

Eine Autounterführung ist laut Müller wegen den Auswirkungen auf die Anwohner fast nicht machbar. Und auch für eine Personenunterführung gebe es noch keine befriedigende Lösung.

Jetzt wird der Verein selbst wieder tätig. Laut Müller sind nicht nur die Schliesszeiten, sondern auch der Schleichverkehr ein Ärgernis. Offenbar missachten noch viele Autofahrer das Fahrverbot für den Durchgangsverkehr, denn auf der Zofingerstrasse ist eigentlich nur Zubringerdienst gestattet. «Die Polizei macht leider nicht genug Kontrollen, um den Schleichverkehr zu unterbinden», sagt Müller. Deshalb suchten er und seine Vorstandskollegen nach anderen Wegen, um das Thema voranzutreiben.

Nun ist die Gemeinde bereit, den Bahnübergang auf Wunsch des Quartiervereins eine Woche lang probeweise für den motorisierten Verkehr zu schliessen. Der Verein will laut Müller so eruieren, was eine für den Autoverkehr geschlossene Barriere für Auswirkungen hätte. Dazu hat er letzte Woche Fahrzeugzählungen durchgeführt – und wird diese nächste Woche wiederholen.

Beton-Elemente vor der Barriere

Das temporäre Fahrverbot über die Schranken dauert von nächsten Montag, 4. November, bis Montag, 11. November. Offen bleibt er in dieser Zeit für Fussgänger und Velofahrer. Um den Autoverkehr in dieser Zeit zu unterbinden, stellt die Gemeinde laut Müller neben einer Signalisation auch Beton-Elemente vor den Bahnübergang.

Nach dem Versuch wird der Quartierverein mit einem Fragebogen die Meinungen und Erfahrungen im Quartier ermitteln. Müller selbst schätzt den Anteil des Schleichverkehrs auf rund 50 Prozent.

Gemeinde interessiert an Versuchs-Schliessung

Der Aarburger Gemeinderat hat die Probe-Schliessung bewilligt und führt dafür gemäss einer Mitteilung das gleiche Interesse wie der Quartierverein auf. Nämlich: Die Auswirkung eines dauerhaft geschlossenen Bahnübergangs ohne Unterführung auf das Quartier zu ermitteln.