Begegnungszone: Mangelnde Kommunikation oder ignorante Teilnehmer? 

Seit April ist die Altstadt Zofingen ein erweitertes Wohnzimmer – es gilt überall Tempo 20, Fussgänger haben immer Vortritt. Wie kommen die verschiedenen Verkehrsteilnehmer mit der Begegnungszone zurecht? Wo sind die gefährlichen Hotspots in und um die Altstadt? Fühlen sich Fussgänger sicher? Im Rahmen einer Projektwoche waren 15 Kantischülerinnen und -schüler für das ZT unterwegs, um diesen Fragen nachzugehen. Fazit: Noch längst nicht alle wissen, dass die Altstadt eine Begegnungszone ist – besonders Velofahrer nehmen nicht immer Rücksicht. Bei der Beschilderung gibt es Nachholbedarf. Und bei den Parkuhren fragende Gesichter.

Warum die eingeführte Begegnungszone auch umstritten ist, beantworten uns 20 Erwerbstätige, Passanten und Einwohner. Ist die Zielsetzung des Stadtrats erfüllt worden? Wurden das Tempolimit und die Vortrittregelung konsequent durchgesetzt? In einer aktuellen Strassenumfrage am Donnerstag , 21. Oktober kommt etwas mehr Klarheit ins Bild.

Wie bekannt ist denn die Begegnungszone tatsächlich? Passanten, darunter auch Einwohner, gestehen unsicher: «Noch nie davon gehört.»

Im Strassenverkehr sollen zwar keine grösseren Schwierigkeiten bestehen, jedoch werden die Neuerungen oft missachtet. Der Grund dafür: mangelnde Kommunikation. Neben den vielen anderen Signalen seien die neuen Schilder und Markierungen nicht ausreichend. Das vom Stadtrat bezweckte harmonische Miteinander der verschiedenen Verkehrsgruppen gelinge noch nicht wie geplant.

Probleme durch fehlende Kommunikation

Kritisiert wird die mangelhafte Vermittlung der Begegnungszone. Die Sicherheit der Passanten sei aber nicht gefährdet. Eltern und Hundebesitzer mahnen dennoch zur Vorsicht. Die Probleme des Verkehrs in der Altstadt seien nicht nur Tempoüberschreitungen, sondern auch die Missachtung grundlegender Verkehrsregeln. Das Blinken beim Abbiegen findet oft nicht statt, was für Passanten für Verwirrung sorgt. Eine Lärmreduktion sei auch nicht bemerkbar.

Die Idee einer Begegnungszone sei überzeugend und lobenswert, jedoch die Umsetzung unzureichend und unwirksam. Die Kommunikation und Vermittlung an die Verkehrsteilnehmer sei nicht spürbar. Dies betreffe nicht nur Kraftfahrzeuge, sondern auch E-Bikes, welche mit über 20 km/h in der Altstadt unterwegs seien. Das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer liege also nicht an Ignoranz, sondern unverschuldete Unwissenheit.

Amar Dupljak, Kateryna Shevchenko, Emina Grbesic