Besteht beim Schulhausneubau noch Optimierungspotential?

Lange war es ruhig um das Neubauprojekt für ein Schulhaus in Reiden. Nachdem der Gemeinderat diesbezüglich im November verlauten liess, dass das Vorhaben nun doch grösser werden soll – das Schulhaus auf dem Areal vor der Johanniterhalle will man fünf- statt dreistöckig bauen – hat er nun die Prüfung von Optimierungspotenzial angekündigt. «Das Thema Unterkellerung wird besprochen. Und die Qualität des Gebäudes wie auch nochmals die Geschossigkeit diskutiert», erklärt Bruno Geiser, Gemeinderat und Schulvorsteher, auf Anfrage. Das Bauprojekt soll verfeinert werden. Und optimiert werden soll insbesondere bezüglich der Kosten, wie einer Medienmitteilung der Gemeinde entnommen werden kann. Bisher war man von Kosten gegen 10 Millionen Franken ausgegangen.

Auch bezüglich einer alternativen Finanzierung ist man einen Schritt weiter. Denn die Frist des entsprechenden Submissionsverfahrens ist Ende Januar abgelaufen. Gemäss Gemeinderat Geiser wurde eine Offerte eingereicht. Nun wird diese Eingabe geprüft. «Gegen Ende März werden wir genauer kommunizieren», kündigt Bruno Geiser an. Der Gemeinderat Reiden wird die Unterlagen prüfen und will analysieren, ob die Option einer alternativen Finanzierung, das heisst durch Dritte, für die Finanzen der Gemeinde überhaupt die gewünschten positiven Folgen hat. «Entscheidend ist dabei, ob die veranschlagten Mietkosten und die Heimfallentschädigung nach Ablauf der Mietdauer vorteilhafter sind als eine eigene Finanzierung», so der Gemeinderat Reiden. Ein Faktor bei dieser Fragestellung könnte eventuell auch die Dauer des erhöhten Schulraumbedarfes sein. Gemäss Gemeinderat bestätigen die neusten Schülerzahlen von Luzern Statistik für Reiden den Schulraumbedarf. «Es zeigt aber auch auf, dass die aktuell geplanten Schulhaus-Neubauten den Bedarf länger abdecken würden als bisher angenommen.» Der Gemeinderat hält momentan am Abstimmungstermin im Juni 2018 fest.

Zwei runde Tische
Auch zwei runde Tische bezüglich der Schulraumproblematik haben bisher stattgefunden. Diese sind an der letzten Gemeindeversammlung von Gemeindepräsident Hans Kunz angeboten worden. An einem der Treffen waren auch Vertreter der ig reiden dabei – derjenigen Gruppierung, die sich schon seit Jahren sehr kritisch mit dem Schulhausneubauprojekt auseinandersetzt. Die ig reiden stellt sich auf den Standpunkt, dass die Prognosen von Luzern Statistik für die nächsten 20 Jahre, aber auch der Bericht der Kohli Kommunalplan AG unzuverlässig seien. Dies, weil man nur mit den bereits geborenen Kindern für die nächsten 5 bis 6 Jahre rechne. Die ig warnt davor, dass aufgrund der zu erwartenden hohen Kosten des Projektes das Geschäft an der Urne erneut scheitern könnte. Ein Treffen der Projektsteuerung mit CVP; FDP, ig reiden, SP und SVP ist vorgesehen.

Die Reider Stimmbürger hatten im 2015 einen Kredit in der Höhe von 9,25 Millionen Franken für ein neues Schulhaus an der Urne verworfen. 1068 Ja zu 1241 Nein lautete damals das Verdikt. Für das neue Projekt ist der Abstimmungstermin mehr als einmal verschoben worden. Zunächst im Herbst 2016, als aufgrund der prekären Finanzlage der Gemeinde ein Zwischenhalt verordnet worden ist. Der damals angedachte Termin Frühling 2017 konnte ebenfalls nicht gehalten werden. Doch diesen Sommer soll es nun endlich klappen.